ChargeEuropa plant 1.000 Ladestandorte bis 2024
Das polnische Unternehmen ChargeEuropa hat nach dem Start seines Warschauer Pilotnetzes im Juli die Expansion auf 1.000 Ladestandorte in den kommenden beiden Jahren angekündigt. Die Besonderheit: ChargeEuropa setzt auf eine Werbefinanzierung seiner Ladesäulen.
Das junge Unternehmen sieht in dem Werbe-Konzept selbstbewusst „das Geheimrezept für den Aufbau und den Betrieb rentabler E-Ladenetze in Städten“. ChargeEuropa baut Ladestationen mit integrierten 65-Zoll-Touchscreens, die für Werbung genutzt werden können. Zu den Partnern von ChargeEuropa gehören nach Unternehmensangaben unter anderem BMW, Netflix, Bolt und Opel.
Die Werbeeinnahmen dienen in dem Konzept von ChargeEuropa dazu, die Investitionskosten (teilweise) zu decken. Elektroauto-Fahrer profitieren daher aus Sicht des Unternehmens von zusätzlichen Standorten, die dank der Werbefinanzierung umgesetzt werden können. Und: Da die Werbekunden dafür zahlen, soll das Laden selbst kostenlos sein. Um den Ladevorgang freizuschalten, gibt es eine eigene App des Unternehmens.
Details zu den Ladestationen selbst werden – abgesehen von der Größe des Touchscreens – in der Mitteilung nicht genannt. Auf Pressebildern ist aber zu erkennen, dass es sich bei den fest angeschlagenen Ladekabeln um Spiralkabel mit Typ-2-Stecker handelt. Es ist also wohl eine reine AC-Ladelösung mit maximal 22 kW. DC-Ladekabel sind auf den Bildern nicht zu sehen. Offen ist auch, wie viele Ladepunkte je Standort entstehen sollen.
Nach der Fertigstellung der ersten Standorte hat sich ChargeEuropa laut der Mitteilung entschlossen, sein Modell auf Städte in ganz Europa, Asien und Lateinamerika zu übertragen. Die 1.000 Standorte, die sich ChargeEuropa nach eigenen Angaben bereits gesichert hat, sollen in wichtigen Städten Polens, Kroatiens, Bulgariens, Chiles und der Philippinen entstehen. Aber auch in Frankreich sind Standorte geplant: ChargeEuropa hat laut der Mitteilung mehrere Partnerschaften mit Eigentümern von Gewerbeimmobilien wie dem französischen Einkaufszentrumsriesen Klepierre oder Transgourmet – Eigentümer des europäischen Selgros Cash&Carry-Netzwerks – geschlossen, um Standorte auf deren stark frequentierten Parkplätzen anzubieten.
„Städte müssen keine großen Summen an Steuergeldern mehr investieren, um im Voraus E-Ladenetzwerke aufzubauen“, sagt Euan Wheatley, COO von ChargeEuropa. „Wir gehen in Märkte mit einem gesunden Werbe-Ökosystem, was es uns ermöglicht, unsere Ladenetzwerke in erster Linie mit Markenpartnerschaften zu monetarisieren, um unser Wachstum vom ersten Tag an zu unterstützen.“
Matt Tymowski, CEO von ChargeEuropa, ergänzt: „Unser Konzept verschafft uns einen First-Mover-Vorteil in Städten mit starkem Wachstumspotenzial und ermöglicht uns den Aufbau einer wichtigen Ladeinfrastruktur für Elektroautos, die für einen sauberen Transport in der Gemeinde entscheidend ist. Nicht viele Städte sind in der Lage, die Ressourcen für den Aufbau eines Netzes von 200 Ladepunkten in städtischen Gebieten bereitzustellen, vor allem nicht in aufstrebenden Städten, in denen die Nachfrage gerade erst entsteht.“
Ein ähnliches Konzept mit werbefinanzierter Ladeinfrastruktur verfolgt das US-Unternehmen Volta Charging, das im vergangenen Jahr seine Expansion nach Europa angekündigt hatte.
Quelle: Info per E-Mail
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