Batteriezellen-Gigafabrik: Italvolt rechnet mit Baugenehmigung im Jahr 2023
Italvolt-CEO Lars Carlstrom hat in einem Interview nähere Details zur angekündigten 45-GWh-Batteriezellenfabrik in der nordwestitalienischen Region Piemont verraten. So rechnet Carlstrom damit, im Frühjahr 2023 die Baugenehmigung zu erhalten.
Die Fabrik wird den Informationen zufolge NMC-Zellen mit Siliziumanoden herstellen. Es sollen auch Feststoffzellen in Betracht gezogen werden. Zudem sehen die neuen Planungen vor, dass der Standort auch Materialfabriken und möglicherweise sogar die Verarbeitung von Lithium umfassen soll. Laut Carlstrom wird das Werk über acht Produktionslinien mit einer Kapazität von jeweils 6 GWh umfassen.
Italvolt will die Zellen nicht selbst zu Paketen verbauen, dies soll bei den Herstellern geschehen. „Wir werden noch keine Batteriepacks herstellen, sondern uns nur auf die Zellen konzentrieren“, sagt Carlstrom. „Die Batterie ist die Plattform des Autos, und die muss von den Autoherstellern entwickelt werden. Um all dies zu ermöglichen, ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Zellhersteller, den Autoherstellern und der Lieferkette erforderlich.“
Der CEO von Italvolt spricht in dem Bericht der B2B-Nachrichten-Plattform „eeNews Europe“ von einem Produktionsstart im Jahr 2025, in den Jahren 2027 und 2028 will das Unternehmen in die Serienproduktion übergehen. Alle Batterien sollen mindestens über eine Schnellladefunktion verfügen, so Carlstrom weiter, sodass sie in „fünf oder sechs Minuten aufgeladen werden können, so wie man sein Auto mit Benzin betankt“. Bei voller Produktion soll die Fabrik Zellen für 550.000 Autos herstellen können.
Angekündigt hat Italvolt das Bauvorhaben wie berichtet im Februar 2021, ein Kaufvertrag für das Grundstück unterzeichnete das Unternehmen im September desselben Jahres. Das Grundstück mit einer Fläche von etwa 100 Hektar befindet sich in der Gemeinde Scarmagno in der nordwestitalienischen Region Piemont. Nach den Informationen vom September 2021 sollen 30 Hektar zum Bau des Werks genutzt werden, zwei Hektar zur Errichtung eines F&E-Zentrums.
Italvolt hat bereits eine Reihe von Kooperationen geschlossen, etwa mit AECOM zum Bau von Trockenräumen, AVL und ABB für die Elektrifizierung und den Anschluss an das Stromnetz sowie für Automatisierung und Roboter für die Fabrik, dem TÜV SÜD für die Kontrolle und Zertifizierung von Produktionsprozessen und American Manganese für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien. Italvolt kooperiert auch mit dem Polytechnikum Mailand (Politecnico di Milano) an neuen Batterietechnologien und Recycling.
eenewseurope.com (Interview)
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