BYD bringt wohl drei E-Modelle nach Europa
Nachdem BYD in den vergangenen Wochen seinen Markteintritt mit Pkw-Modellen in einer Reihe von europäischen Ländern angekündigt hatte, ist nun durchgesickert, welche Modelle der chinesische Hersteller auf dem Kontinent anbieten will. Der Aufschlag von BYD in Europa erfolgt demnach rein elektrisch.
Medienberichten zufolge handelt es sich bei den drei für Europa geplanten Baureihen um den in Norwegen bereits angebotenen rein elektrischen SUV Tang EV, die E-Limousine Han EV sowie der Atto 3. Letztgenanntes Modell wird in China als Yuan Plus vertrieben, es ist ein Kompakt-SUV.
Der Atto 3 bzw. Yuan Plus ist das einzige der drei Europa-Modelle, dass auf der BYD-eigenen Elektroauto-Plattform e-platform 3.0 basiert. Dabei handelt es sich um eine 800-Volt-Plattform. Der Tang EV und Han EV basieren noch auf Multi-Energy-Plattformen. In China werden beide Modelle auch als Plug-in-Hybrid angeboten. In Europa sollen aber wie erwähnt nur die Batterie-elektrischen Versionen verkauft werden, die allesamt auf die BYD-eigene Blade-Batterie mit LFP-Zellen setzen. Die Europa-Versionen will BYD offenbar im Oktober auf dem Pariser Autosalon vorstellen.
Konkrete Verkaufsziele für den Eintritt in weitere europäische Märkte nach Norwegen will das Unternehmen nicht nennen. Penny Peng, Marketing-Chefin bei BYD Europa, hat laut den Berichten bei einer Presseveranstaltung in Den Haag gesagt, dass sich europäische Kunden langsam an das neue Fahrzeugangebot aus China gewöhnen müssten. „Wir müssen einfach bescheiden sein“, wird Peng zitiert.
In Norwegen, wo nur das große E-SUV Tang in zwei verschiedenen Modelljahrgängen verkauft wurde, hat BYD bisher rund 2.200 Exemplare abgesetzt – dabei ist der Tang EV nicht als Billig-Fahrzeug eingepreist worden, BYD konnte die Fahrzeuge für umgerechnet rund 50.000 Euro absetzen.
Zu den Preisen für die drei Modelle in Deutschland macht BYD noch keine Angaben. Es wird vermutet, dass sich BYD als Neuling etwas unter den etablierten westlichen Herstellern positionieren wird, für den günstigeren Basispreis aber auch eine umfangreichere Ausstattung bieten wird. Im Falle des Atto 3 dürften das zum Beispiel die bekannten E-SUV rund um den VW ID.4 sein. Das passt auch zum Markenanspruch von BYD in China: Man will massentauglich sein, aber gleichzeitig einen Premium-Anspruch erfüllen.
In Deutschland und Schweden erfolgt der Vertrieb der BYD-Modelle in Kooperation mit der Hedin-Gruppe. Dabei wird es auch um echte Händler gehen, nicht nur einen reinen Online-Vertrieb. Wie etwa das „Handelsblatt“ auf der Veranstaltung in Den Haag erfahren haben will, könnten in Deutschland aufgrund der deutlich größeren Bevölkerung neben Hedin noch weitere Vertriebspartner dazukommen.
handelsblatt.com, stern.de
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