„AMS“-Bericht: Nur noch drei Elektro-Modelle 2022 lieferbar
Nur drei rein elektrische Modelle sind noch in diesem Jahr in Deutschland lieferbar, wie eine Marktanalyse der Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ ergibt. Allerdings gibt es einige Modelle, die schwer einzuordnen sind.
++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++
Da Elektroautos noch in diesem Jahr zugelassen werden müssen, um vor dem Inkrafttreten der neuen Umweltbonus-Förderrichtlinie noch für die Förderung in bisheriger Höhe qualifiziert zu sein, kommen hierfür der Analyse zufolge aufgrund ihrer kurzen Lieferzeiten nur noch Modelle aus dem Renault-Konzern in Frage: Renault garantiere, dass der elektrische Kangoo Rapid und der Megane E-Tech noch im Dezember ausgeliefert werden, wenn man sie jetzt bestellt, so die AMS. Auch der Dacia Spring könne noch in diesem Jahr geliefert werden.
Alle anderen Elektromodelle haben deutlich längere Lieferzeiten, als Beispiele werden etwa der VW ID. Buzz genannt oder der Fiat 500. Bei dem Fiat-Kleinwagen wurde zwar der Bestellstopp aufgrund der hohen Nachfrage inzwischen aufgehoben, dennoch liege die Lieferzeit bei fünf Monaten – also erst in 2023. Beim ID. Buzz hatte VW zwar kürzlich verkündet, dass von den 15.000 für dieses Jahr geplanten Einheiten über 10.000 bereits verkauft seien, dennoch gab ein VW-Sprecher gegenüber der AMS an, dass die Lieferzeit bei sechs Monaten liegt.
Es könnte aber auch einige Ausreißer geben – vor allem von Tesla. Für einige Varianten des Model Y liegt die angegebene Lieferzeit noch bei „Nov. 2022 – Jan. 2023“, etwa für ein weißes Model Y Long Range mit 20-Zoll-Felgen. Auch das neue Basismodell mit Heckantrieb könnte noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, die Anzeige liegt bei „Dez. 2022 – Feb. 2023“. Für Besteller sind die Lieferzeiten bei Tesla jedoch zuletzt stark hin- und hergesprungen, teilweise einige Monate nach hinten bis ins Jahr 2023, kurze Zeit später aber wieder deutlich nach vorne. Mit der angeblichen Steigerung der Produktion in Grünheide und dem erwarteten höheren Long-Range-Anteil könnten einige Lieferungen noch eher 2022 stattfinden.
Eine weitere Chance, noch schnell an einen E-Neuwagen und den alten Umweltbonus zu kommen, sieht die AMS in Bestandsfahrzeugen im Handel. „Wer nicht auf Modell und Ausstattung festgelegt ist, der kann in der Neuwagensuche noch fündig werden bei Modellen, die auf dem Hof stehen“, heißt es in der Mitteilung. Das gelte zum Beispiel auch für eine Sonderserie des Peugeot e-208, der aber nur mit vorgegebener Lackierung und Ausstattung verfügbar ist.
Einige Modelle werden, sofern jetzt bestellt, nicht einmal mehr im Jahr 2023 geliefert. Beim Audi Q4 e-tron liegt die Lieferzeit laut der AMS-Erhebung bei 20 Monaten, beim Skoda Enyaq und BMW i4 sind es immerhin 18 Monate. Bei den VW-Modellen ID.3, ID.4 und ID.5 sind es 14 Monate, bei Fahrzeugen wie dem BMW iX, Kia Niro EV, Cupra Born, Mercedes EQA oder Mini Cooper SE müssen die Kunden demnach 12 Monate warten.
Update 13.09.2022: Renault gibt in einer Mitteilung nun auch an, für seine Elektromodelle Megane E-Tech Electric und Kangoo Rapid E-Tech Electric die Auszahlung der vollen Innovationsprämie in Höhe von 9.570 Euro für 2022 auch dann zu garantieren, wenn die Auslieferung ungeplant nach dem 20. Dezember erfolgt und somit eine Zulassung und das Stellen eines Antrags bis Jahresende unmöglich wird. Der Autohersteller reagiert damit auf die geplante Anpassung der Förderrichtlinie zum Umweltbonus für 2023. Kommt es erst nach dem Stichtag zur amtlichen Neuzulassung, zahlen die ausliefernden Renault-Partner auch im neuen Jahr nachträglich den Differenzbetrag zwischen der Innovationsprämie 2022 und dem geplanten Umweltbonus 2023 aus.
lifepr.de, renault-presse.de (Update)
7 Kommentare