Bundesministerien gründen Interministerielle Steuerungsgruppe Ladeinfrastruktur

Bild: Ford

Die Bundesministerien für Verkehr und Wirtschaft haben die Interministerielle Steuerungsgruppe Ladeinfrastruktur (ISLa) gegründet. Hauptaufgabe der ISLa ist es, die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Masterplan Ladeinfrastruktur II für den Aufbau einer „flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur“ ressortübergreifend zu koordinieren.

Die Steuerungsgruppe ist ebenfalls Teil des Entwurfs zum Masterplan Ladeinfrastruktur II: Als das BMDV die 62 Maßnahmen im Juli vorgelegt hatte, wurden bereits die Zuständigkeiten und groben Zeitpläne für die Maßnahmen festgelegt. Die einzige Maßnahme, die „sofort nach Beschluss des MP II“ (Anm. d. Red.: Masterplan 2) umgesetzt werden sollte, war eben die Gründung jener ISLa.

Bei einem gemeinsamen Besuch der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur haben Wirtschaftsminister Robert Habeck und Verkehrsminister Volker Wissing nun einige Details zu den Aufgaben des neuen Gremiums vorgestellt. Dazu gehört die Verzahnung von Lade- und Stromnetz, die die Minister mit der Interministeriellen Steuerungsgruppe gemeinsam gestalten und verbessern wollen. Ziel ist, den Ausbau beider Netze besser zu synchronisieren.

BMDV und BMWK übernehmen die gemeinsame Leitung der ISLa. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unterstützt inhaltlich und organisatorisch. Zum aktuellen Stand des Masterplans heißt es in der Mitteilung des BMWK, dass sich das Verkehrsministerium „derzeit mit dem BMWK und weiteren relevanten Akteuren wie Ländern, Kommunen, Verbänden und Unternehmen über den neuen Masterplan“ verständige. Der finale Masterplan II soll dann im Herbst vom Bundeskabinett beschlossen werden soll.

„Ladeinfrastruktur und Stromnetzausbau müssen endlich zusammengedacht werden“, sagt Wissing. „Wir haben darum heute eine gemeinsame Steuerungsgruppe aufgegleist, die alle Akteure rund um den neuen Masterplan Ladeinfrastruktur an einen Tisch holt.“ Ziel sei es, „kurzfristig Hürden abzubauen, Umsetzungsprozesse zu beschleunigen und so unsere Strom- und Verkehrsnetze für die Zukunft gut aufzustellen“.

Dem pflichtet Wirtschaftsminister Habeck bei. „Die Ladeinfrastruktur darf nicht zum Flaschenhals für den Hochlauf der Elektromobilität werden. Es ist mir dabei besonders wichtig, dass die neue interministerielle Steuerungsgruppe Ladeinfrastruktur einen Fokus auf die Integration von Ladeinfrastruktur und Stromsystem legt“, so der Vize-Kanzler. „Unser Ziel ist es, erneuerbare Energien effektiver zu nutzen – zum Beispiel können E-Autos durch die Solaranlage auf dem eigenen Dach oder dem Mietshaus günstig geladen werden. Solche intelligenten Ladelösungen brauchen wir, um die Energiewende im Verkehr erfolgreich voranzutreiben.“
bmvi.de

2 Kommentare

zu „Bundesministerien gründen Interministerielle Steuerungsgruppe Ladeinfrastruktur“
notting
27.08.2022 um 08:07
Dann reduziert mal die Bürokratie für Mieterstrom auf ein sinnvolles Maß. Es kann nicht sein, dass ein Vermieter die Kosten für einen Aufzug sogar auf die Mieter im EG umlegen darf, die überhaupt nicht davon profitieren, aber bei einer Solaranlage jedes Mal Elektrikerkosten anfallen, wenn ein Mieter beim Mieterstrom (nicht mehr) mitmachen will oder er ohne Elektriker-Einsatz vom Solarstrom auf Kosten aller anderen Beteiligten profitiert. Es muss so sein, dass die Mieter wenn sie gerade Strom brauchen nur das aus dem Stromnetz beziehen, was die Solaranlage gerade nicht liefern kann (und den Mieterstrom natürlich nicht zu einem Abzockpreis beziehen müssen).notting
Dieter Schleenstein
29.08.2022 um 11:59
Das Ziel ist, den Ausbau der Erneuerbaren zu verlangsamen so gut geht. Die emotionslose Förderung beim Ladestrom ist da nur ein Beispiel, da muss man erstmal Preis, Comfort und Information zusammenbringen. Unzureichende Vergütung, komplizierte Besteuerung, riesiger technischer Aufwand bei Genossenschaftsmodellen, wenn es darum geht, dem Ologopol zu helfen, werden unsere Beamten kreativ.

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