AZL startet Projekt zu Cell-to-Pack-Batteriegehäusen
Im Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau (AZL) der RWTH Aachen startet am 27. Oktober ein Projekt rund um Cell-to-Pack-Batteriegehäuse für Batterie-elektrische Fahrzeuge. Dabei geht es neben Kosten- und Umweltaspekten auch um Brandsicherheit.
Interessierte Unternehmen sind in diesem Rahmen dazu eingeladen, sich an diesem „neuen, branchenübergreifenden Projekt“ zu beteiligen, um Batteriegehäusekonzepte für die „vielversprechende und zukunftssichere Cell-to-Pack-Technologie“ zu entwickeln.
In dem Vorhaben soll die Entwicklung von Konzepten für Bauteile und deren Produktion auf Basis verschiedener Materialien und Konstruktionstechniken vorangetrieben werden. Die Konzepte sollen in Bezug auf Leistung, Gewicht und Produktionskosten verglichen werden, so dass für OEMs, Produzenten und deren Zulieferer in der gesamten Wertschöpfungskette von Batteriefahrzeugen neues Know-how entstehe, heißt es.
Basis für das Projekt sei die Leichtbau-Kompetenz der AZL-Experten, „die sie bereits in früheren Projekten für Multimateriallösungen bei modul-basierten Batteriegehäusen gezeigt haben“. Gemeinsam mit 46 Industriepartnern, darunter unter anderem Audi, Asahi Kasei, Covestro, DSM, EconCore, Faurecia, Hutchinson, Johns Manville, Magna, Marelli und Teijin, wurden 20 verschiedene Multimaterialkonzepte hinsichtlich Gewicht und Kosten optimiert und mit einem Referenzbauteil aus Aluminium verglichen.
Wie die verschiedenen Material- und Strukturoptionen für zukünftige Generationen von Batteriegehäusen für die Cell-to-Pack Technologie aussehen könnten und wie sie in Bezug auf Kosten und Umweltauswirkungen zu vergleichen sind, soll in dem neuen AZL-Projekt untersucht werden. Neben den Material- und Produktionskonzepten aus der Konzeptstudie für modulbasierte Batteriegehäuse sollen auch Ergebnisse eines aktuell laufenden Benchmarkings von verschiedenen Materialien für die Impact-Schutzplatte sowie eine neue Methode zur Ermittlung von mechanischen Eigenschaften während eines Brandtest eingebracht werden.
Im Juni dieses Jahres ist der Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen mit Industriepartnern wie Ford, Trumpf und Farasis Energy Europe in das vom Bund geförderte Projekt PEAk-Bat gestartet. Das auf drei Jahre anberaumte Forschungsvorhaben widmet sich der Entwicklung struktureller Batteriesysteme. Dabei geht es im Kern um die Aufwandsreduzierung für einen früheren Markteintritt solcher struktureller Batteriepacks. Ziel des Konsortiums ist es, durch den Cell-to-Pack-Ansatz sowohl die massebezogene als auch die räumliche Energiedichte von Akkus künftig zu erhöhen. Auf diese Weise sollen Effizienzsteigerungen von bis zu 20 Prozent möglich sein. Durch die Reduktion der Komplexität und der Bauteile-Anzahl sollen sich außerdem Kosten einsparen lassen.
Während CATL ebenfalls im Juni Details zu seiner dritten Generation der CtP-Technologie vorgestellt hat und Tesla in der Giga Texas das Model Y mit strukturellen Batteriepacks in (derzeit noch kleiner) Serie baut, soll im Rahmen von „PEAk-Bat“ ein strukturelles Batteriesystem als Demonstrator entwickelt werden.
Quelle: Info per E-Mail
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