Piedmont Lithium plant US-Fertigung von Lithiumhydroxid

Piedmont Lithium hat den Aufbau einer großen Lithiumhydroxid-Verarbeitungsanlage in den USA angekündigt. Diese soll in Etowah im Bundesstaat Tennessee entstehen und 30.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr hervorbringen. Der Betriebsstart ist für 2025 geplant.

Zusammen mit der Anlage des Unternehmens in North Carolina soll sich die gesamte Produktionskapazität von Piedmont Lithium in den USA ab 2026 auf 60.000 Tonnen pro Jahr belaufen. Der Konzern betont, mit dem lokal hergestellten Lithiumhydroxid die Lieferkette für Batterien innerhalb der USA stärken zu wollen. Das Spodumen-Konzentrat als Vorprodukt von Lithiumhydroxid soll hauptsächlich aus eigenen Projekten bzw. Partnerprojekten bezogen werden.

Sowohl in Tennessee als auch in North Carolina setzt Piedmont Lithium auf das sogenannte Metso-Outotec-Verfahren, bei dem das Lithiumhydroxid direkt aus Spodum hergestellt wird – ohne Schwefelsäureverarbeitung. Die Anlage in Tennessee werde eines der ersten Werke, das auf Basis dieses innovativen Verfahrens gebaut werde, teilt Piedmont Lithium mit. Außerdem werde es sich bei der Fertigstellung 2025 „voraussichtlich um die größte Lithiumhydroxid-Anlage in den Vereinigten Staaten“ handeln. Laut der Mitteilung des Unternehmens werden derzeit in den USA alles in allem nur 15.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr produziert.

Das neue Werk soll fast 120 Arbeitsplätze schaffen. Der Standort nahe der Stadt Etowah sei unter anderem deshalb ausgewählt worden, weil er in der Nähe zu Batterie- und Automobilwerken von potenziellen Kunden liegt, heißt es. Außerdem betont das Unternehmen auch die Nähe zum Hauptsitz und zum zweiten Werksprojekt im Nachbar-Bundesstaat North Carolina.

Keith Phillips, Präsident und Chief Executive Officer von Piedmont Lithium, will sein Unternehmen zu „einem führenden Lithiumlieferanten in den Vereinigten Staaten“ machen. Die rasche Elektrifizierung des Automobilmarktes habe zu massiven Investitionen in die Produktion von Elektrofahrzeugen und Lithium-Ionen-Batterien in den Vereinigten Staaten geführt, wodurch ein kritischer Bedarf an in den USA hergestelltem Lithiumhydroxid entstanden sei. „Unser Lithiumwerk in Tennessee dürfte eine wichtige Rolle dabei spielen, Versorgungsengpässe in der amerikanischen Elektrofahrzeugindustrie und in der Batterielieferkette abzumildern, insbesondere im Zuge der jüngsten Gesetzgebung, die Anreize für die Verwendung von kritischen Materialien aus heimischer Produktion schafft und Steuergutschriften für US-Produzenten vorsieht“, so Phillips.

Bis Ende des Jahres soll eine endgültige Machbarkeitsstudie für das Tennessee-Werk vorliegen. Die geplanten Investitionen beziffert Piedmont Lithium auf etwa 600 Millionen Dollar. Das Werk in North Carolina soll 2026 mit der Produktion beginnen. Dort soll die Herstellung des Spodumen-Konzentrats unter dem Dach integriert werden. Für Tennessee soll das Spodumen-Konzentrat zugeliefert werden – voraussichtlich aus einem Partnerprojekt in Ghana (zusammen mit Atlantic Lithium). Daneben nennt Piedmont Lithium ein weiteres Partnerprojekt zur Gewinnung von Spodumen-Konzentrat im kanadischen Quebec (zusammen mit Sayona Mining).

Übrigens: Im Jahr 2020 hatte Piedmont Lithium einen verbindlichen Vertrag mit Tesla über die Lieferung von Spodumen-Konzentrat aus seiner Lagerstätte in North Carolina verkündet. Später wurden die ersten Lieferungen an Tesla einem Medienbericht zufolge auf unbestimmte Zeit verschoben.
piedmontlithium.com

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