Cellcentric und Mahle planen Entwicklungskooperation

Cellcentric, das Brennstoffzellen-Gemeinschaftsunternehmen von Daimler Truck und Volvo, und der Automobilzulieferer Mahle haben eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Bereich Brennstoffzellentechnologie unterzeichnet. Dabei geht es sowohl um den Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen, aber auch „andere Anwendungen mit vergleichbaren Anforderungen“.

Die geplante Zusammenarbeit soll sich laut einer Mitteilung von Mahle auf die Entwicklung und Serienproduktion der Systemkomponente Flachmembranbefeuchter fokussieren. Die Komponente verbessere unter anderem die Haltbarkeit der Brennstoffzelle und sorge somit für eine höhere Lebensdauer, so der Stuttgarter Zulieferer. Der Flachmembranbefeuchter soll sowohl in Brennstoffzellensystemen für Nutzfahrzeuge als auch in stationären Anlagen, etwa in Notstromaggregaten, eingesetzt werden.

Dieses Bauteil übernimmt laut Mahle im Brennstoffzellensystem eine tragende Rolle. Um möglichst effektiv und effizient arbeiten zu können, müssen Brennstoffzellen mit ausreichend Frischluft und Feuchtigkeit versorgt werden. Um den richtigen Feuchtigkeitsgehalt in der Brennstoffzelle sicherzustellen, nutzen herkömmliche Befeuchter kleine Membranhohlfasern. Der von Mahle neu entwickelte Befeuchter verwendet stattdessen sehr dünne Membranen, die im Befeuchter in Schichten gestapelt werden und dadurch für eine effektive Befeuchtung der Brennstoffzellen sorgen sollen. Dabei gilt die Faustregel: Je höher die Luftfeuchtigkeit in der Brennstoffzelle, desto effizienter arbeitet sie und desto höher ist ihre Lebensdauer.

Cellcentric baut derzeit seine BZ-Fabrik in Weilheim an der Teck. Dort sollen Brennstoffzellen für die schweren Nutzfahrzeuge der beiden Anteilseigner gebaut werden, aber eben auch für den Einsatz in den beispielhaft erwähnten Notstromaggregaten. Im Vollausbau soll das Werk 60.000 Quadratmeter umfassen, bis 2030 sind aber nur 30.000 Quadratmeter geplant.

„Cellcentric hat die Intention, ein weltweit führender Hersteller von Brennstoffzellen zu werden. Unsere Brennstoffzelle wird explizit für den Einsatz in schweren Lastkraftwagen konzipiert. Sie entspricht demnach den hohen Qualitätsanforderungen der Automobilbranche und den einschlägigen Normen“, sagt Cellcentric-CEO Matthias Jurytko. „Mit Mahle haben wir einen Partner an unserer Seite, der über jahrzehntelange Erfahrung als Automobilzulieferer sowie über eine breite Expertise in der Brennstoffzellenperipherie verfügt.“

Martin Wellhöffer, Corporate Executive Vice President Sales & Application Engineering im Mahle-Konzern, ergänzt: „Die zwischen Mahle und Cellcentric getroffene Vereinbarung stellt einen wertvollen Schritt in eine gemeinsame strategische Zukunft bei der Entwicklung emissionsfreier Antriebe dar.“

Bis wann nach der Absichtserklärung ein verbindlicher Kooperationsvertrag verhandelt werden soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
mahle.com

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