Grünenthal: 40 neue Ladepunkte am Hauptsitz in Aachen
Das Aachener Pharmaunternehmen Grünenthal hat an seinem Standort in Aachen 20 Ladestationen mit 40 Ladepunkten in Betrieb genommen. Die von der Stadt Aachen im Rahmen des Projekts „ALigN“ geförderte Installation kommt den Mitarbeitenden ebenso wie Besuchern zugute, die dort kostenlos laden können.
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Grünenthal sitzt mit seiner Konzernzentrale in Aachen und ist mit Gesellschaften in 28 Ländern in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten vertreten. Das Unternehmen beschäftigt über 4.500 Mitarbeitende. „Gemeinsam mit der Stadt Aachen unterstützen wir die Zukunftstechnologie E-Mobilität und schaffen damit ein zeitgemäßes Angebot für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Grünenthals Projektleiter Thorsten Rasche.
Die Flotte des Pharmaunternehmens am Hauptsitz besteht derzeit aus 41 Fahrzeugen – der Großteil fährt noch mit Verbrennungsmotor (26 Diesel-Autos und ein Benziner). Bei zehn Modellen handelt es sich um Plug-in-Hybride und bei vier weiteren Fahrzeugen um rein Batterie-elektrische Modelle. Zum Einsatz kommen u.a. das Tesla Model 3 und der BMW i3.
Doch dabei soll es nach Angaben von Grünenthal nicht bleiben. Wie das Unternehmen gegenüber electrive.net mitteilt, geht der Trend klar zur E-Flotte: „Unter den letzten vier Bestellungen am Headquarter betrug der Anteil der E-Fahrzeuge 75 Prozent“, heißt es. Und weiter: „Nicht nur für das Headquarter, sondern auch für unsere Vertriebseinheit Deutschland ist ein Trend in Richtung Elektromobilität zu erkennen.“ Genauer wird Grünenthal jedoch nicht.
Um die Elektroautos und Plug-in-Hybride laden zu können wurden an der Konzernzentrale im firmeneigenen Parkhaus insgesamt 40 Ladepunkte in Betrieb genommen. Zum Einsatz kommen AC-Ladesäulen von Compleo, die über zwei Ladepunkte mit je elf kW Leistung verfügen. Der Betreiber des Backendsystems hat ein „kleines“ Lastmanagement implementiert. Dieses bezieht sich jedoch nur auf die Stromversorgung der Ladesäulen und nicht auf den Gesamtstromverbrauch vom Werksgelände.
Zugang erhalten die Mitarbeitenden und Besucher über RFID-Karten. Das Laden selbst ist jedoch kostenlos. Wie Grünenthal mitteilt, wird das Angebot gut angenommen. So wurden bis Anfang August insgesamt 57 Ladekarten an die Mitarbeitenden ausgegeben – also deutlich mehr als sich Fahrzeuge mit einem Stecker im eigenen Fuhrpark befinden.
Der Projektname AligN steht für „Ausbau von Ladeinfrastruktur durch gezielte Netzunterstützung“. Das gemeinsam mit der STAWAG, Regionetz, der RWTH Aachen sowie den Unternehmen Smartlab, Umlaut und Aixacct angeschobene Fördervorhaben sieht den Aufbau von „mehreren hundert“ öffentlichen, halböffentlichen und privaten Ladesäulen in Aachen vor. Die wissenschaftlichen Aspekte des Projekts deckt allen voran die RWTH Aachen ab.
AligN richte sich „vor allem an Betriebsflotten“, äußert Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Unternehmen würden dabei mit geringeren Betriebskosten belohnt, wenn sie ihre Ladesäulen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Das Luisenhospital nennt die Stadt als Beispiel für solch ein offenes Ladekonzept. Dort können neben Mitarbeitern, Patienten und Besuchern auch Anwohner laden.
In dem Projekt spielt darüber hinaus die netzdienliche Installation der Ladeinfrastruktur und die Schaffung eines intelligenten Netz-Lastmanagements eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund erprobt die RWTH Aachen einen Batteriespeicher und neuartige Solid-State-Transformatoren (SSTs) auf der Verteilnetzebene.
In Aachen konnten mithilfe von Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz bereits über 340 Ladepunkte an 35 Standorten installiert werden. 19 weitere befinden sich in konkreter Planung. Nach aktuellem Planungsstand wird die Stadt Aachen – je nach Liefersituation der Ladesäulen – bis zum Projektende im September 2022 rund 550 bis 600 Ladepunkte errichten – circa 250 bis 300 davon öffentlich zugänglich.
Quelle: Info per E-Mail, rwth-aachen.de (AligN)
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