Manz, Grob-Werke und Dürr wollen Batteriefabriken ausrüsten
Die deutschen Unternehmen Manz, Grob-Werke und Dürr haben eine strategische Kooperation zur gemeinsamen Akquise und Bearbeitung von Projekten zur Ausrüstung kompletter Batteriefabriken geschlossen.
Erklärtes Ziel ist es laut einer von Manz verbreiteten Mitteilung, das Wachstumspotenzial im Geschäft mit Produktionstechnik für Lithium-Ionen-Batterien insbesondere im Bereich E-Mobilität zu nutzen und die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken. Im Rahmen der Partnerschaft planen die süddeutschen Unternehmen, sich gemeinsam als europäischer Systemanbieter von Batterieproduktionsanlagen zu etablieren und Kunden eine leistungsstarke Alternative zu den bisher meist aus Asien stammenden Ausrüstern zu bieten.
Manz ist in der Batteriebranche unter anderem für seine Zellkontaktiersysteme bekannt, ist aber auch darüber hinaus aktiv und verfügt über Erfahrung in wesentlichen Produktionsschritten zur Herstellung unterschiedlicher Lithium-Ionen Zelltypen und deren Montage in ein Batteriemodul. Für den Anteilseigner Daimler Truck entwickelt Manz innovative Batterietechnologien und die dazugehörigen Produktionsprozesse. Die Grob-Werke sind als Hersteller von Batterieproduktions- und Automatisierungssystemen ebenfalls bereits in der Batterieproduktion aktiv, die Produktionsanlagen werden aber auch in anderen eMobility-Bereichen genutzt. Und der Anlagenbauer Dürr ist mit seinen Fertigungsanlagen in der Autobranche bestens bekannt. Zudem verfügt Dürr über Expertise im Bereich der Elektrodenfertigung und in weiteren Produktionsschritten in der Zell- und Modulmontage.
Für die angekündigten Batteriefabriken in Europa diverser Zellhersteller und Autobauer wollen die drei Unternehmen nach eigenen Angaben „innovative Maschinenstandards ‚made in Europe‘ setzen“. Die Kombination ihrer komplementären Fähigkeiten ermöglicht es den Kooperationspartnern, im Bereich der Li-Ion-Batterieproduktion ihren Kunden aus der Automobilindustrie die gesamte Wertschöpfungskette aus europäischer Hand anzubieten und sie dabei zu unterstützen, den signifikant wachsenden Bedarf nach hochwertigen und leistungsstarken Batterien in Europa zu decken, wie es in der Mitteilung heißt. Neben den Automotive-Kunden fasse man auch Projekte im Bereich der stationären Speicher sowie Consumer Electronics ins Auge.
Manz ist auch Partner des in dieser Woche angekündigten Gigagreen-Konsortiums. Das nun gestartete EU-Projekt soll nachhaltige Prozesse zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen für Elektrofahrzeuge entwickeln. 16 Partner aus acht europäischen Länder arbeiten im Zuge des Projekts daran, die „Giga-Fabrik der Zukunft“ zu schaffen. Das Gigagreen-Konsortium wird vier Jahre lang zusammenarbeiten und in dieser Zeit mit fast 4,7 Millionen Euro von der EU unterstützt.
„Wir sehen ausgezeichnete Möglichkeiten, von der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität zu profitieren – daher haben wir unser Geschäftsmodell entsprechend fokussiert“, sagt Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender der Manz AG. „Wir sind absolut davon überzeugt, dass wir auf Basis der richtungsweisenden und europaweit einzigartigen Allianz mit Grob und Dürr einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht haben, um die enormen Marktpotentiale vollumfänglich zu erschließen.“
German Wankmiller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Grob-Gruppe, ergänzt: „Wir freuen uns über die Kooperation mit zwei so renommierten Partnern wie Manz und Dürr. Das Familienunternehmen Grob hat in kürzester Zeit umfassendes Wissen in Maschinen, Anlagentechnik und Prozessabläufen für das gesamte Portfolio der E-Mobilität aufgebaut und ist inzwischen Weltmarktführer in der Herstellung von Produktionssystemen für Elektroantriebe. Gleichzeitig wurde in den Batteriespeicher-Technologien mit Schwerpunkt Systemtechnik Prozesswissen für Batteriemodul- und Packsysteme mit Pouch- und Hardcasezellen entwickelt und bereits mehrere Großanlagen ausgeliefert.“
„Die Batteriefertigung zählt zu den wachstumsstärksten Sektoren in der europäischen Industrielandschaft. Der zügige Aufbau von Fertigungskapazitäten ist die Voraussetzung dafür, dass die europäischen Automobilhersteller ihre führenden Marktpositionen im Zeitalter der Elektromobilität erhalten können“, sagt Dürr-CEO Jochen Weyrauch. „Unsere Kunden wollen verlässliche, lokale Partner für die Realisierung ihrer Batteriefabriken. Diese Herausforderung nehmen wir an und bündeln unsere Kräfte.“
manz.com
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