Plant BMW auch 1er und 2er Modelle mit der Neuen Klasse?
Es gibt neue Hinweise, welche Modelle BMW für die neue E-Auto-Generation auf Basis der Neuen Klasse plant. Dabei geht es wohl zunächst eher um kleinere Baureihen und nicht die großen Modelle. Aber auch ein Nachfolger zum iX3 ist bereits im Gespräch.
Bereits bestätigt ist, dass es zum Start eine E-Limousine im 3er Segment sowie ein „sportliches SUV“ geben wird. Der „BMW Blog“ berichtet nun unter Berufung auf Insider, dass es sich bei dem für 2025 geplanten SUV um den iX3 handeln wird, dem ein Jahr später der iX4 (intern als NA7 bezeichnet) folgen soll. Das Verbrenner-Modell X4 werde BMW mangels erwarteter Nachfrage einstellen, so die Aussage in dem Bericht.
Dass der aktuelle iX3, der seit 2020 in China für die Weltmärkte gebaut wird, noch auf dem Verbrenner-Modell basiert, ist hinlänglich bekannt. Die BMW-intern G01 genannte Verbrenner-Baureihe ist allerdings bereits seit 2017 auf dem Markt, daher steht bei dem Basismodell für den iX3 (intern G08) für 2024 oder 2025 ohnehin ein Generationswechsel an. Daher ergibt der vom „BMW Blog“ genannte Zeitpunkt für einen Nachfolger auf Basis der Neuen Klasse Sinn. Bereits das aktuelle Modell konnte in unseren Tests mit der Effizienz seines Antriebs überzeugen, bei der Raumaufteilung ist jedoch die Verbrenner-Plattform zu spüren. Hier könnte der Nachfolger auf einer reinen E-Plattform punkten.
BMW plane darüber hinaus vollelektrische Varianten der 1er- und 2er-Baureihe. Der BMW i1 soll im November 2027 und der i2 im Juli 2028 kommen. Laut einem zweiten Artikel des „BMW Blog“ werden die Codenamen NB0 (BMW i1) und NB8 (BMW i2) verwendet. Das Kürzel NB soll dabei auf die Neue Klasse mit Frontantrieb hinweisen – die „NA“-Modelle sind mit Hinterradantrieb. Die Verbrenner-Modelle des 1er und 2er auf Basis der FAAR-Plattform sollen zunächst weiter gebaut werden. Die Baureihen teilen sich dann zwar die Ziffern, haben aber technisch nichts mehr miteinander zu tun.
Interessant ist die Entscheidung, bei den kompakten E-Modellen auf einen Frontantrieb zu setzen – sofern die aktuellen Informationen zutreffen. Bei E-Plattformen ist auch bei kleineren Fahrzeugen ohne nennenswerte Nachteile beim Packaging ein Heckantrieb mit E-Motor an der Hinterachse möglich – wie es auch BMW beim i3 gemacht hat. „BMW scheint jedoch zu glauben, dass Kunden in diesen Bereichen mit der Dynamik und dem Gefühl des Frontantriebs besser vertraut sind, sodass dies ein besserer Schritt sein wird“, schreibt der „BMW Blog“. Die Kunden, die heute einen 2er Gran Coupé oder X2 kaufen, seien „in der Regel keine klassischen BMW-Fans der alten Schule“, die auf einen Heckantrieb bestehen.
BMW hat die Informationen in den beiden Blog-Einträgen nicht kommentiert, bestätigt sind sie also nicht. Dass die Münchner aber zunächst die Kompakt- und Mittelklasse mit der Neuen Klasse bedient, scheint angesichts der aktuellen Modellanläufe folgerichtig: Der i7 als Flaggschiff-Limousine ist auf Basis der Misch-Plattform CLAR gerade erst angelaufen, der i5 als E-Modell von der Größe eines 5ers soll im kommenden Jahr folgen. Diese beiden wichtigen Baureihen nur wenige Jahre nach dem Produktionsbeginn bereits auf eine andere Plattform zu stellen, wäre wohl nicht wirtschaftlich. Und bei kleineren Fahrzeugen fallen die Packaging-Nachteile eines großen Verbrenner-Motorraums mehr ins Gewicht als bei einer Fünf-Meter-Limousine, die auch auf einer Mischplattform wettbewerbsfähige Platzverhältnisse im Innenraum bietet.
BMW hat kürzlich offiziell den Einsatz von neuen Batteriezellen im Rundformat in den Elektromodellen der Neuen Klasse bestätigt. Die Zellen sollen von drei Partnern in insgesamt sechs Fabriken mit Jahreskapazitäten von jeweils 20 GWh hergestellt werden. Als Partner bestätigt sind CATL und Eve Energy.
bmwblog.com (iX3, iX4), bmwblog.com (i1, i2)
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