Evum Motors sammelt 20 Millionen Euro ein
Evum Motors, die Ausgründung der TU München zur Kommerzialisierung des vollelektrischen Nutzfahrzeugs aCar, hat eine Kapitalrunde in Höhe von 20 Millionen Euro abgeschlossen. Die neuen Mittel sollen in das Wachstum und in die verstärkte Internationalisierung des Unternehmens fließen.
Mit der jüngsten Finanzierungsrunde erhält das bayerische Startup insgesamt 7,5 Millionen Euro von Bestands- und neuen Investoren. Weitere 12,5 Millionen Euro stellt die Europäische Investitionsbank (EIB) zur Verfügung, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.
Nun steht die weitere Skalierung des Geschäfts in den bereits bestehenden Märkten im Fokus. Außerdem will Evum Motors weiter in Richtung internationaler Automobilhersteller schreiten. In diesem Zusammenhang spricht das Unternehmen von „europäischen Nachbarländern“, ohne jedoch dabei auf nähere Details einzugehen.
Zum erfolgreichen Abschluss der neuen Finanzierungsrunde führte laut Unternehmen das „gesamtgesellschaftlich gewachsene Umweltbewusstsein und signifikant gestiegene Preise fossiler Treibstoffe“. Außerdem sei das Fahrzeugkonzept des elektrisch betriebenen leichten Nutzfahrzeugs „dank seiner Vielseitigkeit und Kosteneffizienz bei Kommunen, im Agrarbereich und in der Logistik/Last-Mile begehrt und bereits zahlreich im Einsatz“.
Die Investoren zeigten sich erfreut über die bisherige Geschäftsentwicklung, heißt es in der Mitteilung. In der Investition der EIB – die Finanzierung erfolgt im Rahmen des Venture-Debt-Programms der EIB – sieht Evum-Finanzvorstand Sami Sagur „ein starkes Zeichen für die Qualität des Unternehmens und des großen Zukunftspotenzials der Firma“. Sagur hat selbst in das Unternehmen investiert.
„Aufgrund der hohen Nachfrage ergibt sich durch das neue Investment nun das Potenzial, noch stärker zu skalieren und vor allem international weiter zu wachsen“, sagt Gründer und Geschäftsführer Sascha Koberstaedt. „Mit der neuen Finanzierung haben wir nun auch die Mittel, dieses Wachstum zu realisieren und die Professionalisierung des jungen Unternehmens weiter voranzutreiben.“ Martin Šoltés, ebenfalls Gründer und Geschäftsführer, fügt hinzu: „Wir können einerseits Effizienzen in der Produktion heben und diese weiter ausbauen; andererseits können wir über neue Produkte, Lösungen und Zielgruppen nachdenken.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle, verantwortlich für das Deutschlandgeschäft der EIB, sagt: „Es ist beeindruckend, was hier in nur fünf Jahren seit der Gründung geschaffen wurde. Das Startup erzielt bereits signifikante Umsätze und ist dabei, sich als mittelständisches Unternehmen zu etablieren. Evum Motors leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen und zu einer nachhaltigen Wirtschaft.“
Evum Motors wurde 2017 aus einem Forschungsprojekt der Universität München heraus gegründet. Seit Ende 2020 wird das kompakte Elektronutzfahrzeug aCar, das ursprünglich für den Einsatz in Afrika entwickelt wurde, mit unterschiedlichen Batteriegrößen, unterschiedlichen Aufbauten und Allradantrieb im niederbayrischen Bayerbach bei Ergoldsbach produziert. Im August 2021 vermeldete das Unternehmen wie berichtet einen erfolgreichen Start in die Serienproduktion, die Nachfrage nach dem E-Transporter aCar sei weiterhin hoch. Das Unternehmen verfügt nach den neusten Angaben inzwischen über ein Händlernetz mit über 200 Standorten in der DACH-Region. Einer Mitteilung der EIB zufolge sind bereits mehr als 400 der aCar-Fahrzeuge im Einsatz.
evum-motors.com, eib.org
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