Qwello nimmt erste AC-Säulen in Frankfurt in Betrieb
In Frankfurt am Main hat der Ladeinfrastrukturanbieter Qwello nun seine ersten drei AC-Stationen im Stadtteil Bockenheim am Weingarten in Betrieb genommen. Der Inbetriebnahme ist eine lange Auseinandersetzung mit der Stadt vorausgegangen.
Wir erinnern uns: Die Stadt hatte wie im August 2021 berichtet zunächst 30 Qwello-Säulen bewilligt, was allerdings weit weniger ist als von Qwello beantragt. Denn das Unternehmen hatte laut Geschäftsführer Henrik Thiele 680 Standorte geplant und beantragt – allesamt außerhalb des Stadtzentrums in der Peripherie gelegen. Und selbst auf die Genehmigung für die 30 Standorte habe Qwello laut früheren Angaben von Thiele anderthalb Jahre gewartet.
Wann Qwello die restlichen 27 bereits genehmigten Standorte in Betrieb nehmen will, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Von den Meinungsverschiedenheiten aus der Vergangenheit ist dort nichts zu finden: Die Stadt Frankfurt lobt etwa die „intelligente Kombination von Hard- und Software“ und die hohe Nutzerfreundlichkeit der Ladesäulen. Das Konzept von Qwello hatten wir bereits im Jahr 2020 vorgestellt.
In der Mitteilung spricht Thiele von einem „großartigen Moment für uns alle bei Qwello“ und einer „gelungenen Partnerschaft“. „Unser Fokus liegt nun auf dem weiteren Ausbau des Frankfurter Lade-Netzwerks im Einklang mit dem Bedarf der Stadt“, sagt der Geschäftsführer. „Auf diese Weise leisten wir mit unseren unübertroffen benutzerfreundlichen und für den städtischen Bedarf optimierten Ladesäulen einen Beitrag zur Erreichung der kommunalen Klimaschutz-Ziele und ermöglichen den vielen künftigen Nutzern der e-Mobilität eine verlässliche und bequeme Ladeerfahrung.“
Auch Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst befürwortet die Ausbaupläne der Ladeinfrastrukturanbieter am Main. „Mit dem Open-Market-Modell verfolgt die Stadt Frankfurt das Ziel, eine leistungsstarke Ladeinfrastruktur zu schaffen, deren Netzwerk im ganzen Stadtgebiet den Nutzenden zur Verfügung steht“, so Wüst. „Es ist an dieser Stelle positiv zu bewerten, dass die Anbieter dem steigenden Bedarf an Ladeinfrastruktur mit ehrgeizigen Ausbauplänen gegenüberstehen.“
Nur: Hätte die Stadt die bereits 2020 beantragten 680 Qwello-Standorte genehmigt, würde die Ladeinfrastruktur in der Mainmetropole heute wohl anders aussehen. Und auch für Qwello wäre die wirtschaftliche Perspektive eine andere: Mittlerweile sind fünf Anbieter in der Stadt Frankfurt aktiv, die davon ausgeht, dass in diesem Jahr rund 380 Ladeplätze für E-Autos in Frankfurt allein auf öffentlichen Flächen zur Verfügung stehen werden.
frankfurt.de
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