IAA: Daimler Truck zeigt Vielfalt der eActros-Einsatzmöglichkeiten
Mercedes-Benz Trucks hat auf der IAA Transportation in Hannover eine Reihe neuer Einsatzmöglichkeiten des Batterie-elektrischen eActros für den schweren Verteilerverkehr vorgestellt. Sie umfassen den eActros als Sattelzugmaschine sowie mit elektrischer Nebenantriebslösung etwa für Absetz- und Abrollkipper.
Die Sattelzugmaschine basiert auf der gleichen Technologie wie der eActros 300 als Solofahrzeug beziehungsweise Gliederzug: Ausgestattet ist das Fahrzeug mit einer elektrischen Starrachse mit zwei integrierten Elektromotoren und Zwei-Gang-Getriebe. Die Motoren sind mittig an der Hinterachse angebracht und generieren eine Dauerleistung von 330 kW sowie eine Spitzenleistung von 400 kW. Drei Batteriepakete bieten jeweils eine installierte Kapazität von 112 kWh. Die Reichweite ist mit bis zu 220 Kilometern angegeben. Bekanntermaßen kann diese durch Rekuperation erhöht werden.
Die Batterie-elektrische Sattelzugmaschine kann mit bis zu 160 kW geladen werden. An einer DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom dauert es etwas mehr als eine Stunde, um die drei Akkus von 20 auf 80 Prozent zu laden. Der Serienstart des eActros als Sattelzugmaschine ist für das zweite Halbjahr 2023 vorgesehen.
Darüber hinaus hat Mercedes-Benz Trucks die von ZF entwickelte All-in-One-Lösung eWorX zusammen mit einem Abrollkipper von Meiller und einem Absetzkipper von Palfinger in einem eActros aufgebaut. „Ziel ist es, Nebenabtriebe zum Betrieb von hydraulischen Arbeitsausrüstungen wie beispielsweise Absetz- oder Abrollkippern, Kränen oder Hubsteigern effizient zu elektrifizieren“, so der Hersteller in einer Mitteilung.
Das eWorX-System von ZF integriert Komponenten wie E-Motor, Wechselrichter, elektronische Steuereinheit sowie anwendungsspezifische Softwaremodule in einer Plug-and-Work-One-Box-Lösung und stellt die Verbindung zwischen dem Energiemanagement des Fahrzeugs und dem Aufbau her, erklärt Mercedes-Benz Trucks. Dabei stellt die Traktionsbatterie des eActros mithilfe einer Gleichstrom-Schnittstelle dem ZF-System elektrische Energie bereit, wodurch der E-Motor von eWorX wiederum die Hydraulikpumpe beispielsweise für den Absetz- oder Abrollkipper antreibt. Eine mechanische Anbindung an den Traktionsmotor sei somit nicht erforderlich.
Eine weitere Aufbauvariante für den eActros ist ein Kühlkoffer von Kiesling. Für mehr Effizienz verfügt der hochisolierte Kühlaufbau über eine Cool-Slide-Trennwand, wodurch der Energiebedarf des über den ePTO des eActros angetriebenen Kühlaggregats um bis zu 40 Prozent sinkt und sich so die Reichweite des E-Lkw verlängert.
Europapremiere feierte auf der Messe zudem die kürzlich vorgestellte neue Generation des vollelektrischen Leicht-Lkw Fuso eCanter. Daimler Truck ermöglichte im Rahmen der IAA Transportation zudem ausgewählten Besuchern eine Mitfahrt in seinem Brennstoffzellen-Lkw GenH2 Truck und demonstrierte dessen Betankung an einer Shell-Station in Laatzen in der Nähe des Messegeländes.
Ein weiteres Highlight auf der Messe war der Konzept-Prototyp des eActros LongHaul. Der 40-Tonner wird mit bis zu 600 kWh Batteriekapazität und gut 600 kW Spitzenleistung vorfahren. Hier erfahren Sie mehr.
Sein Portfolio an mittelschweren batterieelektrischen Fahrzeugen für den Verteilerverkehr will Mercedes-Benz Trucks weiter ausbauen. Der Hersteller arbeite bereits am eAtego, der in den kommenden Jahren auf den Markt kommen soll.
daimlertruck.com (Sattelzugmaschine, Aufbauvarianten), daimlertruck.com (Fuso eCanter), daimlertruck.com (GenH2)
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