Xpeng nennt Details zu Elektro-Flaggschiff G9
Der chinesische Elektroauto-Hersteller Xpeng hat nun die Eckdaten zu den Antrieben seines auch für internationale Märkte konzipierten neuen Flaggschiffs G9 veröffentlicht. Und: In China wird das Modell für 309.900 bis 469.900 Yuan angeboten, was umgerechnet derzeit rund 44.500 bis 67.500 Euro entspricht.
++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++
Schon länger bekannt ist, dass der G9 eine auf 800 Volt ausgelegte E-Auto-Plattform des Herstellers mit Siliciumcarbid-Technik nutzt. Das vom Xpeng als „XPower 3.0“ bezeichnete System ist für sehr hohe Ladeleistungen von bis zu 480 kW (600 Ampere bei 800 Volt) ausgelegt. Damit soll in nur fünf Minuten Strom für bis zu 200 Kilometer (nach chinesischem Standard) nachgeladen werden können. Das entspreche das Aufladen der Batterie von 10 auf 80 Prozent SoC in 15 Minuten, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Xpeng deklariert das Modell denn auch als „am schnellsten ladendes Serien-SUV der Welt“. Ob es das ist, wollen wir nicht bezeugen. Aber es gehört sicher zu den schnellsten, sollte sich die Zahlen auf dem Papier in der Praxis bestätigen.
Neu sind die Angaben, dass das Elektro-SUV in je drei ein- und zweimotorigen Varianten vorfahren soll. Das Trio mit Heckantrieb kommt laut Unternehmensangaben auf eine Leistung von 230 kW und beschleunigt in 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die zwei Standard-Varianten mit Heckantrieb (RWD 570G und RWD 570E) sollen 570 km nach chinesischem Standard, eine Long-Range-Version (RWD 702E) gut 700 km weit kommen. Die jeweilige Batteriekapazität nennt Xpeng nicht. Die beiden Standard-Varianten dürften sich bei der Ausstattung unterscheiden.
Die drei Allrad-Varianten erhalten zu demselben 230-kW-Heckantrieb noch einen E-Motor an der Vorderachse mit 175 kW, was sich auf 405 kW summiert, flankiert von 717 Nm Drehmoment. Die Reichweite soll bei allen drei mit 650 km nach chinesischem Standard identisch sein. Ebenso die Beschleunigung von 3,9 Sekunden auf 100 km/h. 650E Performance sowie 650X Performance und die Launch Edition 650X unterscheiden sich laut der Mitteilung beim Vernetzungsgrad – dazu gleich mehr.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal unter den Fahrzeugversionen dürfte die Ladeleistung sein. Denn nicht alle Varianten werden mit 4C laden und so auf die oben genannten 15 Minuten zum Aufladen von 10 auf 80 Prozent SoC kommen. Die „3C-Standardversion kann in 20 Minuten von 10-80 % aufladen“, teilt Xpeng mit.
Für alle Varianten gelten die Maße von 4,89 Meter Länge, 1,94 Meter Breite und 1,68 Meter Höhe. Das maximale Tempo gibt Xpeng mit 200 km/h an. Außerdem kündigt der Hersteller ein spezielles Luftfedersystem (bei den Allrad-Varianten) an und legt einmal mehr den Fokus auf Software und Fahrassistenz. Bei letzterem spricht das Unternehmen vom Fahrerassistenzsystem XNGP. In der X-Version des G9 basiert dieses auf zwei Nvidia-Chips mit einer Rechenleistung von 508 TOPS (Billionen Rechenoperationen pro Sekunde), 31 Sensoren, einer Frontkamera sowie an der Vorderseite angebrachte Dual-LiDAR-Sensoren.
„Der G9 ist der weltweit schnellste SUV in Großserie und verfügt über das erste Fahrerassistenzsystem der Branche, das alle Szenarien abdeckt. Hinzu kommen eine Zweikammer-Luftfederung und eine luxuriöse Smart-Kabine, die ein bahnbrechendes 5D-Musik-Erlebnis namens Xopera bietet. Der G9 ist eine Verschmelzung vieler technischer Innovationen in einem eleganten Design und markiert einen bedeutenden Meilenstein nach acht Jahren Engagement“, so He Xiaopeng, CEO und Chairman von Xpeng. „Wir sind davon überzeugt, dass er der neue Maßstab für intelligente Elektrofahrzeuge sein wird und den letzten Schritt vor der Verwirklichung wirklich autonomer Fahrzeuge darstellt.“
Den Vorverkauf des G9 hatte Xpeng in seiner Heimat im August angestoßen. Die ersten Lieferungen dort sollen im Oktober erfolgen. Erstmals gezeigt worden war der G9 – genauer gesagt nur das Exterieur – im November 2021.
Update 28.10.2022: Xpeng hat in China mit den Auslieferungen seines neuen Flaggschiffs G9 begonnen – und damit den angekündigten Termin im Oktober eingehalten. Wie das Unternehmen über seine eigene App bekannt gab, handelt es sich bei den ersten Auslieferungen um die Modelle mit einem Motor. Wie die „CN EV Post“ schreibt, werden die Auslieferungen des Allrad-Modells nicht vor Dezember erwartet. Ein Verkaufsstart in anderen Ländern ist noch nicht bestätigt.
Übrigens: Kurz nach der Veröffentlichung unseres oben stehenden Artikels hatte Xpeng in Folge von Kritik das System zur Unterscheidung der einzelnen Modellvarianten überarbeitet. Die Ziffer steht nach wie vor für die Reichweite im chinesischen CLTC-Zyklus, die etwas kryptische Unterscheidung der Ausstattungen mit den Buchstaben X, P, E, N und G (in Anlehnung an den Firmennamen) wurde jedoch gestrichen. Stattdessen gibt es jetzt die Unterscheidung – ähnlich wie bei Apples iPhone – in Plus, Pro und Max.
heyxpeng.com, cnevpost.com (Update)
0 Kommentare