VW plant wohl eMobility-Produkte aus Motorenwerk Chemnitz
Volkswagen wird im Zuge der Transformation zur Elektromobilität laut einem Agenturbericht künftig auch die Produktion im Motorenwerk Chemnitz anpassen. In dem Werk werden bisher ausschließlich Verbrennungsmotoren gefertigt. Bei einer Betriebsversammlung wurde nun wohl eine erste eMobility-Komponente aus Chemnitz angekündigt.
Über die Vorbereitungen zum Einstieg in die eMobility-Produktion hat die Nachrichtenagentur DPA berichtet. Demnach soll Technik-Vorstand Thomas Schmall auf der Betriebsversammlung gesagt haben: „Das erste Zukunftsprodukt, das wir nach Chemnitz bringen wollen, ist das Thermomanagement.“ Dies sei ein erster Schritt für die Transformation des Standortes hin zu „einem Schlüsselwerk der E-Mobilität“.
Dem Bericht zufolge gibt es bereits einen Zeitplan: Laut Schmall soll das Thermomanagement „ab Mitte des Jahrzehnts“ in Chemnitz gebaut werden. Dabei soll es sich um eine Neuentwicklung von Volkswagen handeln, die effizienter ist als das aktuelle System.
Das Thermomanagement sorgt dafür, dass wichtige Komponenten des E-Antriebs im optimalen Temperaturbereich bleiben – allen voran die Batterie. Ist die Batterie zu warm oder zu kalt, ist sie in ihrer Leistungsfähigkeit beschränkt, sowohl beim Entladen als auch Laden. Wird die Batterie außerhalb des optimalen Temperaturbereichs zu sehr gefordert, kann das die Lebensdauer beeinflussen.
Laut Schmall will VW auch weiter in die Verbrenner-Produktion am Standort investieren. „Die Produktion von klassischen Motoren ist nach wie vor ein wichtiger Ergebnisbringer für den Konzern“, so der Vorstand. „Sie finanziert den Wandel hin zur E-Mobilität und ist deshalb noch viele Jahre von zentraler Bedeutung.“
Die DPA verweist hingegen auf die Produktionszahlen: 2019 wurden in Zwickau noch 833.000 Motoren gebaut, im vergangenen Jahr waren es noch 591.000 Einheiten. Zudem hätten Mitarbeiter aus Chemnitz auch an den Standorten Zwickau und Braunschweig ausgeholfen. Die beiden anderen Standorte von VW Sachsen, Zwickau und Dresden, sind bereits komplett auf die Produktion von MEB-Fahrzeugen umgestellt.
VW baut auch in Salzgitter Verbrennungsmotoren. Dort werden neben den Verbrennern auch die Batterie-Aktivitäten des Konzerns angesiedelt, wie etwa das Recycling und die erste der europäischen Batteriefabriken der Tochter PowerCo.
faz.net
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