BAM macht Firmen vertiefende Batterieanalytik zugänglich
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) baut in ihrem Batterietestzentrum eine Kernspinresonanzspektroskopie auf. Unternehmen, Startups und Forschungseinrichtungen in Deutschland sollen dadurch bei Innovationen und deren Transfer in die industrielle Anwendung unterstützt werden.
Für die Entwicklung leistungsfähiger und zugleich sicherer Akkus sei es entscheidend, die verwendeten Materialien für Anoden und Kathoden und deren Verhalten im Speicherprozess eingehend zu charakterisieren, erläutert die BAM in einer Mitteilung. Doch stießen etablierte Methoden wie die Röntgenkristallographie zunehmend an ihre Grenzen, weil die Komponenten in Batteriezellen immer komplexer werden. So rückt die Kernspinresonanzspektroskopie in den Fokus: Sie erlaubt eine besonders tiefgehende Untersuchung gängiger Lithiumbatterien sowie neuer Batteriekomponenten wie beispielsweise für Natriumbatterien.
„Eine solche Infrastruktur aufzubauen und sie mit kundigem Fachpersonal zu betreiben, wäre sehr kostspielig und von vielen Unternehmen im Bereich der Batteriezellproduktion gar nicht zu leisten“, erklärt Tim Fellinger, Spezialist für Energiematerialien im Batterietestzentrum der BAM. „Künftig können wir (…) Unternehmen sowie der Wissenschaft eine herausragende Infrastruktur für die Analytik von Batteriematerialien anbieten und gemeinsam Innovationen vorantreiben“, so Fellinger weiter. Über die Vernetzung des Hauses mit bereits vorhandenen Kompetenzclustern im Batteriebereich werde die Infrastruktur leicht verfügbar sein.
Die BAM will Unternehmen und Startups damit ermutigen, neue und nachhaltige Akku-Materialien auch jenseits der gängigen Lithium-Ionen-Technologie zu testen, „was zu Innovationsschüben in der Batterieforschung in Deutschland insgesamt führen kann“.
Fellinger selbst wird zusammen mit seinem Team die neue Kernspinresonanzspektroskopie für die eigene Forschung nutzen: Die Gruppe untersucht nachhaltige Natrium-Ionen-Akkus, die als Alternative zu Lithiumbatterien gelten, sowie Anoden aus so genannten Hard Carbons, die als besonders vielversprechende Energiespeichermaterialien gelten.
Das Batteriezentrum der BAM befindet sich wie berichtet in Berlin. Es wurde vergangenes Jahr eröffnet, um Innovationen voranzutreiben. Im Fokus stehen Untersuchungen zur Sicherheit sowie nachhaltige Batterie-Materialien. Dabei geht es der BAM um elektrische Energiespeicher allgemein – als nicht nur in Hinblick auf die Mobilität mit Akkus in Elektroautos und E-Bikes, sondern auch um Stromspeicher in Smartphones und für stationäre Energiespeicher.
bam.de
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