Cellforce etabliert Prozess für Elektroden-Beschichtung
Die Cellforce Group, das Joint Venture von Porsche und Customcells, hat nach eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten erfolgreich den Serienprozess für die Beschichtung seiner Elektroden aufgebaut. Dabei hat Cellforce auf die enge Kooperation zum Maschinen- und Anlagenbauer Dürr gesetzt.
Wie Cellforce mitteilt, wird bei dem Batterie-Joint-Venture künftig ein spezielles Verfahren von Dürr zum Einsatz kommen, das die gleichzeitige Beschichtung beider Elektrodenseiten ermöglicht. Der offensichtliche Vorteil zu herkömmlichen Verfahren, bei dem das Anoden- und Kathodenmaterial nacheinander auf beide Seiten der Trägerfolie aufgebracht wird, ist natürlich die kürzere Prozessdauer. Cellforce gibt aber auch an, dass sich „die Präzision und Qualität gegenüber dem üblichen Vorgehen erheblich steigern“ lassen sollen.
Eine entsprechende Beschichtungsanalge ist nun in Bietigheim-Bissingen in Betrieb gegangen. Dafür haben die Parnter mehrere Monate vor Ort in dem Werk von Dürr zusammengearbeitet, um den Prozess auf einer Serienanlage umzusetzen – es ist also kein kleiner Prototyp mehr. Die Anlagen selbst hatte Cellforce bereits bei Dürr bestellt, bevor die finale Standortentscheidung gefallen ist.
„Für uns war es wichtig, dass Dürr als unser Technologiepartner schnell agieren und mögliche Anpassungen direkt vornehmen kann“, sagt Markus Woland, Director Operations bei der Cellforce Group. „Deshalb haben wir diese Cellforce-eigenen Ansatz gewählt, der die Geschwindigkeit bei der Entwicklung unseres Beschichtungsprozesses enorm erhöht hat und es uns erlaubt, schon in einer frühen Phase gemeinsames Wissen aufzubauen.“
Diese Beschichtungstechnologie stammt historisch nicht von Dürr selbst, sondern wurde von der im Jahr 2018 erworbenen Dürr-Tochter Megtec aus den USA entwickelt. „Wir verfügen über eine besondere Technologie, die der Cellforce Group die Herstellung von Hochleistungszellen in Spitzenqualität ermöglicht – und das mit einem hocheffizienten und nachhaltigen Produktionsprozess“, sagt Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG. „Durch die direkte Zusammenarbeit mit der Cellforce Group können wir die Technologie optimal auf ihre Bedürfnisse ausrichten und sie so bei der künftigen Entwicklung und Produktion von Hochleistungszellen mit hoher Energiedichte unterstützen.“
Die Beschichtungsanlage aus Bietigheim-Bissingen wird aber nochmals umziehen: Cellforce baut seine Zellfabrik für 500 MWh bekanntlich im Gewerbegebiet Reutlingen-Kirchentellinsfurt. Nach der Fertigstellung sollen sich die bei Dürr aufgebauten Produktionsprozesse direkt übernehmen lassen. Der Anlagenbauer wird für die Zellfabrik auch Anlagen für die Abluftreinigung sowie die Rückgewinnung von mehr als 99 Prozent der eingesetzten Lösemittel liefern.
cellforce.de
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