Elexon zeigt Schnellladelösung mit bis zu 480 kW
Der Aachener Ladeinfrastrukturanbieter Elexon hat eine neue Schnellladelösung mit bis zu 480 kW Leistung vorgestellt, die sich durch einen besonderen Aufbau auszeichnet. Das soll den Betreibern – Elexon zielt vor allem auf die Betreiber von Nutzfahrzeug-Flotten – eine höhere Flexibilität beim Ausbau ermöglichen.
Kern des Produkts ist eine Basisstation, die Elexon als „PowerBank“ bezeichnet. An diese Basisstation können bis zu drei „User Terminals“, also die eigentlichen Ladesäulen, angeschlossen werden. Die „User Terminals“ sind als Doppel- und Einzellader verfügbar – bei drei Doppelladern ergeben sich maximal sechs Ladepunkte je Station. So sollen die Kunden entscheiden können, wie viele Ladepunkte sie pro „PowerBank“ nutzen wollen. Um auf Veränderungen im Flottenmanagement zu reagieren, kann die Anzahl der Ladepunkte jederzeit erweitert oder entsprechend reduziert werden, so Elexon.
Dazu kommt: Die verfügbaren 480 kW können dynamisch verteilt werden. Da es sich um CCS-Ladepunkte handelt, ist die Stromstärke auf 500 Ampere limitiert. Elexon rechnet in der Mitteilung zwar vor, dass „ein Lkw mit ausreichender Batteriekapazität“ an dem neuen 500-Ampere-User-Terminal mit bis zu 480 kW Leistung laden können soll, doch dafür würde der Lkw eine Batteriespannung von 960 Volt benötigen – was bei den E-Lkw derzeit nicht Standard ist. Interessant ist daher die Verteilung der 480 kW bei niedrigeren Ladeleistungen. So können etwa alle sechs Ladepunkte gleichzeitig 80 kW abgeben – oder bei niedrigerer Belegung einzelne Ladepunkte je nach Fahrzeug auch mehr.
Dass das angeschlossene Energiemanagementsystem die Gesamtladeleistung den Anforderungen entsprechend an alle angeschlossenen Ladepunkte verteilt, hat laut Elexon einen einfachen Hintergrund: Vor allem in der Logistikbranche liege der Gleichzeitigkeitsfaktor beim Laden hoher Leistungen aktuell meist unter 1, daher sei eine sinnvolle Aufteilung der Gesamtleistung besser. „Eine Ladeinfrastruktur mit gut planbaren Ladevorgängen kann mit dieser Lösung deutliche Kostenvorteile realisieren. Die Kosten pro Ladepunkt reduzieren sich spürbar mit jedem angeschlossenen Terminal“, schreibt Elexon dazu in der Mitteilung.
Als weiteren Wettbewerbsvorteil sieht das Aachener Unternehmen die Möglichkeit, auf bis zu sechs Ladepunkte zu erweitern. „Aktuell erhältliche Ladelösungen dieser Art bieten meist fünf oder weniger Ladepunkte und reduzieren die Nutzung bei hoher Ladeleistung auf zwei Säulen“, sagt Nurhan Rizqy Averous, Head of Product Development & Engineering bei Elexon. „Die anderen Ladepunkte können in dieser Zeit nicht genutzt werden. Kostenintensive Infrastruktur liegt brach. Bei uns können alle Ladesäulen parallel genutzt werden. Für unsere Kunden ist dies ein entscheidendes Kaufargument.“
Die modulare Bauweise mit der Aufteilung in „PowerBank“ und „User Terminal“ soll es auch ermöglichen, die Ladelösung einfacher in bestehende Betriebshöhe und Logistikzentren zu integrieren. Die „PowerBank“ ist laut dem Hersteller zum einen leichter und kompakter als ein All-in-One-Ladegerät und kann vor allem außer Hör- und Sichtweite der „User Terminals“ aufgebaut werden. Wenn an den Stellplätzen selbst wenig Platz ist, kann die „PowerBank“ mit einem bis zu 100 Meter langen Kabel mit den Ladepunkten verbunden werden.
Der modulare Aufbau kommt auch innerhalb der „PowerBank“ zum Tragen: Die Leistungsmodule bieten jeweils 20 kW. Fällt ein Leistungsmodul aus, sinkt die Ladeleistung des Gesamtsystems nur um 20 kW. Da die Module auch weniger als zehn Kilogramm je Stück wiegen, sollen sie mit minimalem Personaleinsatz innerhalb weniger Minuten getauscht werden können – eine lange Downtime der Ladeinfrastruktur soll so vermieden werden.
Quelle: Info per E-Mail
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