Renault elektrifiziert erstmals Pkw-Variante des Kangoo

Renault rückt die elektrische Pkw-Variante seines neuen Kangoo auf dem Autosalon in Paris kommende Woche ins Rampenlicht. Analog zum Kleintransporter verfügt der neue Kombivan namens Kangoo E-Tech Electric über einen Elektromotor mit 90 kW Leistung und einen Akku mit 45 kWh Kapazität.

Die genannten Antriebdaten sind aus dem im Juni vorgestellten Nutzfahrzeug-Kangoo und dem Nissan Townstar bekannt. Die WLTP-Reichweite gibt Renault aber mit bis zu 285 Kilometern nach WLTP an – und nicht mit 300 Kilometer wie bei den anderen beiden. Gefertigt wird das neue Modell im nordfranzösischen Maubeuge. Details zum Launch und den Preisen sind noch nicht publik.

Fakt ist, dass der Kangoo E-Tech Electric in der Pkw-Version eine zweite Sitzreihe mit drei vollwertigen Plätzen erhält und ein Laderaumvolumen von 850 Litern bieten wird. Dieses kann zudem mit Hilfe der längs verschiebbaren Rückbank und der umklappbaren zweiten Sitzreihe auf bis zu 2.500 Liter erweitert werden. Optisch unterscheidet sich der Elektro-Kangoo nur durch den individuellen Kühlergrill von seinem Pendant mit Verbrennungsmotor.

Der Ladeanschluss liegt versteckt hinter dem Renault-Emblem. Das AC-Laden erfolgt mit 11 oder optional 22 kW. In letzterem Fall ist auch das Schnellladen mit Gleichstrom und einer Ladeleistung von 80 kW möglich. Wer nur das 11-kW-Onboardladegerät wählt, kann nicht schnellladen. Was noch? Wie bei der Nutzfahrzeug-Version ist die Batterie in Kombination mit dem 22-kW-Ladegerät flüssigkeitsgekühlt. Renault gewährt auf den Akku eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern. Falls seine Kapazität den Wert von 70 Prozent der Nennkapazität unterschreitet, werde er kostenlos ersetzt, teilt Renault mit.

Als weitere Merkmale des neuen Modells heben die Franzosen ein individuell personalisierbares 10-Zoll-Kombiinstrument im Fahrzeugcockpit und insgesamt 14 Fahrerassistenzsysteme (einschließlich autonomes Fahren auf Level zwei) hervor. Zudem wartet der neue E-Kangoo mit einer Zwei-Zonen-Klimaanlage auf, die via Wärmepumpe betrieben wird; außerdem mit beheizbarer Windschutzscheibe sowie Lenkrad- und Sitzheizung.

Unterwegs lassen sich wie bei Renault üblich drei Fahrmodi und drei Rekuperationsstufen einstellen. Auf den Markt kommen soll der Elektro-Kangoo ferner in drei Ausstattungslinien namens Authentic, Equilibre und Techno.

Renault produziert das Modell (Nutzfahrzeug und Pkw-Variante) ebenso wie die Schwestermodelle Nissan Townstar und Mercedes-Benz eCitan am Standort Maubeuge. Das Werk bildet zusammen mit den Fabriken in Douai und Ruitz Renaults neues Kompetenzzentrum ElectriCity, das „in den nächsten Jahren zum größten und wettbewerbsfähigsten Produktionsverbund für Elektrofahrzeuge in Europa avancieren soll“, so der Hersteller. Bis 2025 plant Renault an diesen Standorten die Produktion von 480.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr.
renault-presse.de

5 Kommentare

zu „Renault elektrifiziert erstmals Pkw-Variante des Kangoo“
Rhoeni
14.10.2022 um 17:10
Der neue Kangoo E-Tech ist ja ein Nasenlader. Für was ist dann der "Tankdeckel" ganz hinten auf der Beifahrerseite?
Andi66
16.10.2022 um 01:01
Schade nur ein 45 kwh Akku. Ich hatte mich eigentlich schon auf den E-Kangoo gefreut, aber mit diesem Akku, Nein.
Andi66
16.10.2022 um 12:36
45 kWh Akku, also ca. 200 km im Sommer und ca.160 km im Winter. Das nenne ich Murks, sorry. Dabei war ich so gespannt auf das Auto.
MeinerHeiner
17.10.2022 um 11:41
Je größer die Batterie, desto teurer das Fahrzeug - das gilt wohl nach wie vor. Die Hauptzielgruppe von Hochdachkombis sind m. E. junge Familien - und da muss auch der Preis noch irgendwie zielgruppenkonform sein. Dazu kommt die Karosserieform, die per se nicht effizienzfördernd ist. Alles in allem sehe ich hier also weniger Murks und eher den Versuch, einen tragfähigen Kompromiss hinzubekommen: Familienkutschen bewegen sich am Ende doch normalerweise im Nahbereich.
Axel P.
20.10.2022 um 15:24
Mit diesem Mini-Akku und dieser bescheidenen DC-Ladeleistung können Kangoo & Co keinesfalls am Markt bestehen. Und wer annimmt, daß ein Familien-Van nur im lokalen bzw. regionalen Umfeld bewegt wird, liegt meines Erachtens völlig daneben.

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