RWTH-Spinoff Cylib: Neuer Akteur im Akku-Recycling

Mit der kürzlich aus der RWTH Aachen ausgegründeten Cylib GmbH stellt sich ein Startup für ganzheitliches Batterierecycling vor. Das Unternehmen hat eine 3,6 Millionen Euro schwere Seed-Finanzierung erhalten, um das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.

Im Zentrum von Cylibs künftiger Geschäftsentwicklung steht eine proprietäre, nachhaltige Recyclingmethode, die nach Angaben des Startups in der Lage ist, alle Materialien aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit „beispielloser Effizienz und auf umweltfreundliche Weise zurückzugewinnen“. Details nennt das Unternehmen nicht. Es ist lediglich die Rede davon, dass im Recyclingprozess entstehendes CO2 wiederverwertet und auf Chemikalien zur Rückgewinnung von Lithium und Grafit verzichtet wird. Cylib nennt dies „grünes Batterierecycling“. Auf der Webseite spricht das Startup von einer Recyclingeffizienz seiner Methode von über 90 Prozent.

Mit dem Startkapital der Seed-Runde plant Cylib nun den Aufbau einer Pilotfabrik in Aachen, um gemeinsam mit Partnern aus unterschiedlichen Branchen das über mehrere Jahre entwickelte Verfahren zu industrialisieren. „Wir führen derzeit Gespräche mit verschiedenen Unternehmen über strategische Partnerschaften. Dazu gehören Automobil-OEMs, Zellhersteller und Rohstofflieferanten“, sagt Mitgründer Gideon Schwich.

Zu den Investoren der Seed-Runde gehören Vsquared Ventures und Speedinvest, außerdem Lawrence Leuschner von Blue Impact Ventures (zugleich CEO von Tier Mobility), Lieferando-Gründer Kai Hansen, die Customcells-Gründer Torge Thönnessen und Leopold König, Silexica-Gründer Maximilian Odendahl sowie Karim Jalbout, CPO bei Lilium.

Die Ausgründung der Cylib GmbH erfolgte im laufenden Jahr. An der Spitze des Unternehmens stehen CEO Lilian Schwich, CTO Paul Sabarny und Geschäftsführer Gideon Schwich. Ersteres Duo sei maßgeblich am Aufbau der Batterierecycling-Gruppe am IME der RWTH Aachen beteiligt gewesen, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Das IME ist ein Institut und Lehrstuhl, der sich mit metallurgischer Prozesstechnik und Metallrecycling befasst.

„Die heutige Batteriezellproduktion ist nicht grün. Mit unserem Recyclingprozess ermöglichen wir die zukünftige Produktion nachhaltiger Batteriezellen“, betont CEO Lilian Schwich. „Für die große Menge an Batterien, die für die Elektromobilität in Zukunft benötigt wird, braucht es eine Kreislaufwirtschaft.“ Die meisten herkömmlichen Verfahren seien nicht geeignet, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, die die EU in den kommenden Jahren umsetzen wolle.
Quelle: Infos per E-Mail, cylib.de

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