VW steigert E-Auto-Auslieferungen um ein Viertel
Der Volkswagen-Konzern hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 366.400 vollelektrische Fahrzeuge an Kunden übergeben, rund 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (293.000). Der BEV-Anteil an den Gesamtauslieferungen des Konzerns stieg von Januar bis September 2022 auf 6,0 Prozent, gegenüber 4,2 Prozent in den ersten neun Monaten des Vorjahres.
Im dritten Quartal lag der BEV-Anteil bei 6,8 Prozent, was laut Hildegard Wortmann, Mitglied der Erweiterten Konzernleitung, der bisher höchste Wert in diesem Jahr für ein einzelnes Quartal ist. Die Auslieferung von 366.400 E-Autos scheint den Konzern zufrieden zu stellen, denn in der Mitteilung weist VW darauf hin, dass diese Zahl „trotz anhaltender Versorgungsengpässe“ erreicht werden konnte.
Beim Blick auf die Entwicklung nach Kontinenten fällt die Bilanz etwas differenzierter aus – man sieht, wo VW die Versorgungsengpässe hatte und wo nicht bzw. weniger stark. In Europa konnte der Konzern im dritten Quartal nur von 81.800 BEV in 2021 auf 83.100 E-Autos zulegen, ein Plus von 1,6 Prozent. Im laufenden Jahr fällt der Zuwachs von 209.900 BEV im Zeitraum 2021 auf 211.900 E-Fahrzeuge mit 1,0 Prozent sogar noch geringer aus. Gleichzeitig ist der BEV-Auftragsbestand in Westeuropa auf über 350.000 Fahrzeuge gestiegen – also ist quasi schon fast die gesamte E-Produktion für Europa in 2023 ausverkauft.
Europa ist zwar immer noch in absoluten Zahlen der größte BEV-Markt für VW, das größte Wachstum findet aber in China statt. Im Q3 waren es 49.200 BEV statt 28.800 im Vorjahr, also ein Plus von 70,8 Prozent. Im Jahresverlauf konnte VW die E-Auslieferungen in China sogar um 139,3 Prozent auf 112.700 E-Autos steigern. Um die Entwicklung zu verdeutlichen: Mit 47.100 Einheiten hat VW in China in den ersten neun Monaten 2021 weniger E-Autos ausgeliefert als jetzt in nur einem Quartal.
Die USA haben sich im Q3 mit einem Zuwachs von 35,8 Prozent positiv entwickelt, mit 12.000 Fahrzeugen (statt 8.800 im Q3 2021) aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Im Jahresverlauf konnte der US-Markt für VW um 5,9 Prozent auf 28.900 Fahrzeuge zulegen. Auch im „Rest der Welt“ gab es Zuwächse um 46,8 Prozent im Jahresverlauf, jedoch nur auf 12.800 Fahrzeuge.
Schlüsselt man die Auslieferungen nach Marken auf, zeigt sich deutlicher, wie der Konzern die knappen Halbleiter und Kabelbäume verteilt hat. Auf die Volkswagen Pkw entfielen 207.200 der 366.400 Auslieferungen im laufenden Jahr, was 23,5 Prozent mehr ist als 2021 (im Q3 91.200 BEV, +21,7%). Skoda lag im Q3 mit 14.700 BEV fast auf Vorjahresniveau (+1,7 Prozent), konnte im laufenden Jahr aber um 14,8 Prozent auf 36.900 Einheiten zulegen. Bei Seat/Cupra wird deutlich, dass die Produktion des Born später angelaufen und skaliert ist als bei den anderen MEB-Modellen: Im Q3 lag das Plus bei 247,9 Prozent (2.700 auf 9.300 Einheiten), im laufenden Jahr wurde der Absatz auf 17.600 E-Autos quasi verdoppelt.
Bei Audi hat sich das Wachstum im Q3 etwas abgeschwächt, bleibt aber hoch: Mit 34,8 Prozent (auf 27.000 E-Autos) liegt der Zuwachs unter dem Niveau des laufenden Jahres, dort waren es 45,9 Prozent. Mit nun 77.000 BEV im laufenden Jahr ist Audi die zweitgrößte E-Marke im Konzern. Aber: Audi liegt damit nur knapp vor Mercedes (75.400 BEV), im Q3 sogar knapp dahinter. BMW ist beim BEV-Absatz ein gutes Stück vorne.
Gelitten hat aber Porsche: Von den diversen Taycan-Derivaten konnten die Zuffenhausener im Q3 nur 6.600 Exemplare ausliefern, das sind 29,7 Prozent weniger als die 8.800 Taycan im Q3 2021. Im Jahresverlauf ist das Minus mit 1,25 Prozent zwar geringer, aber dennoch spürbar: Statt 28.600 E-Autos hat Porsche bisher nur 25.100 Taycans ausgeliefert.
Marke | Q3 2022 | Q3 2021 | Delta | Q1-Q3 2022 | Q1-Q3 2021 | Delta |
---|---|---|---|---|---|---|
Volkswagen | 91.200 | 74.900 | +21,7 | 207.200 | 167.800 | +23,5 |
Skoda | 14.700 | 14.400 | +1,7 | 36.900 | 32.100 | +14,8 |
Seat/Cupra | 9.300 | 2.700 | +247,9 | 17.600 | 8.800 | +98,6 |
Volkswagen Nutzfahrzeuge | 600 | 1.100 | -45,4 | 1.700 | 2.300 | -24,1 |
Audi | 27.000 | 20.000 | +34,8 | 77.000 | 52.800 | +45,9 |
Lamborghini | – | – | – | – | – | – |
Bentley | – | – | – | – | – | – |
Porsche | 6.200 | 8.800 | -29,7 | 25.100 | 28.600 | -12,5 |
MAN | 300 | 100 | +137,0 | 1.000 | 600 | +63,4 |
Volkswagen Truck & Bus | – | – | – | – | – | – |
Scania | 60 | 0 | – | 150 | 0 | – |
Navistar | 100 | 0 | – | 210 | 0 | – |
Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Zahlen aus der Mitteilung von Volkswagen übernommen. Da VW die Auslieferungen nur auf 100 Einheiten genau angibt, das Delta aber exakt berechnet, passen die Zahlen nicht 1:1 zusammen.
Bleibt noch abschließend der Blick auf die Modelle: Mit 122.600 Fahrzeugen waren der ID.4 und ID.5 die meistverkaufte Baureihe im laufenden Jahr. Es folgen die MEB-Modelle ID.3 (45.500 Fahrzeuge) und der Skoda Enyaq (inkl. Coupé) mit 36.900 Einheiten. Das erste Nicht-MEB-Modell ist der Audi e-tron (inkl. Sportback) mit 36.400 Fahrzeugen. Es folgt der Audi Q4 e-tron (inkl. Sportback) mit 29.700 Fahrzeugen vor dem VW ID.6 (27.500 Einheiten), der bekanntlich nur in China erhältlich ist. Der Porsche Taycan kam auf die erwähnten 25.100 Auslieferungen, der Cupra Born auf 17.500.
volkswagen-newsroom.com
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