Fastned nimmt 75 Millionen Euro per Privatplatzierung ein
Das europäische Schnellladeunternehmen Fastned hat eine strategische Investition in Höhe von 75 Millionen Euro von Schroders Capital erhalten. Das Kapital soll unter anderem für den weiteren Ausbau des Fastned-Netzwerks verwendet werden.
Die nun erfolgte Privatplatzierung solle als „langfristige strategische Investition“ das zukünftige Wachstum von Fastned unterstützen, wie das Unternehmen mitteilt. Im Rahmen der Privatplatzierung wurden 2.032.520 neue Hinterlegungsscheine zu je 36,90 Euro ausgegeben und bei Schroders Capital platziert. Das entspricht einer Beteiligung von 10,61 Prozent.
„Ich freue mich sehr, Schroders Capital als langfristigen Investor bei Fastned begrüßen zu dürfen. Dies stellt Fastned nicht nur die finanziellen Mittel bereit, um unser Netzwerk weiter auszubauen und unser Ziel von 1.000 Stationen bis 2030 erreichen zu können“, sagt Fastned-CEO Michiel Langezaal. „Der Einstieg des großen institutionellen und nachhaltigen Infrastrukturfonds markiert auch eine neue Phase für Fastned. Schroders Capital kommt als Ankerinvestor an Bord, bietet eine langfristige Perspektive für unser Geschäft und unsere Branche und ist bereit, unsere Wachstumspläne aktiv zu unterstützen.“
Einen aktuellen Zwischenstand zum Ausbau hatte Fastned in der vergangenen Woche im Rahmen seiner Geschäftszahlen zum dritten Quartal gegeben. Im bisherigen Jahresverlauf sind 33 Standorte neu hinzugekommen, womit sich die Gesamtzahl zum Ende des dritten Quartals auf 359 erhöht hat. In diesem Zuge wurde auch der 1.000. Ladepunkt des Unternehmens in Betrieb genommen. Sechs Standorte sollen im vierten Quartal noch hinzukommen, die Grundlage für den weiteren Ausbau 2023 ist aber bereits gelegt: Im Q3 wurden die Spatenstiche an mehr als 20 Standorten getätigt.
Die Einnahmen aus den Ladevorgängen lagen im dritten Quartal bei 10,1 Millionen Euro, was einem Plus von 217 Prozent im Vergleich zum Q3 2021 entspricht. Das Volumen an gelieferter Energie stieg um 149 Prozent auf 13,7 GWh, die Zahl der Ladevorgänge nahm hingegen „nur“ um 111 Prozent zu. Sprich: Bei jedem Ladevorgang wurde im Schnitt mehr Strom geladen, was den Trend zu E-Autos mit größeren Batterien widerspiegelt.
„Ich bin stolz darauf, dass wir jetzt mehr als 1.000 Ladepunkte in den sechs Ländern, in denen wir aktiv sind, in Betrieb haben“, so Langezaal zu den Quartalszahlen. „Unser Team arbeitet härter denn je daran, weitere Stationen zu eröffnen: Derzeit befinden sich 20 Standorte im Bau, das sind viermal so viele zur selben Zeit wie zu jedem anderen Zeitpunkt in unserer Historie.“
In der Mitteilung zu dem Geschäftsbericht ging der CEO auch auf die Preise und die aktuelle „Energiekrise“ ein, wie es das Unternehmen nennt. Auch Fastned musste die Preise erhöhen (in Deutschland auf 0,83€/kWh), „um weiterhin ein nachhaltiges Geschäft betreiben und den weiteren Ausbau unseres Netzes gewährleisten zu können“. „Wir hoffen, dass wir unsere Preise wieder nach unten anpassen können, wenn sich die Großhandelspreise für Energie auf einem niedrigeren Niveau stabilisieren“, sagt Langezaal. „Die Maßnahmen, die immer mehr Regierungen ergreifen, um den Inflationsdruck auf Bürger:innen und Unternehmen zu mindern, sind dringend notwendig.“
cision.com (Schroders Capital), cision.com (Q3-Zahlen)
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