Jeeps E-SUV Avenger kommt Anfang 2023

Jeep hat auf dem Pariser Autosalon sein erstes BEV-Modell vorgestellt, das Anfang 2023 in Europa auf den Markt kommen soll. Die technischen Daten sind aufgrund anderer Stellantis-Modelle bereits bekannt, der Preis aber noch nicht. Vorbestellungen für eine „1st Edition“ des Jeep Avenger werden bereits angenommen.

Der Jeep Avenger ist ein Kompakt-SUV mit einem 400-Volt-Elektroantrieb der zweiten Generation, dem ersten des Joint Ventures Emotors von Stellantis mit Nidec. Zum Einsatz kommt entsprechend der Elektromotor mit 115 kW, der mit einem 54-kWh-Akku kombiniert wird. Das sind genau jene Eckdaten, die etwa auch der Peugeot e-308, e-208 und DS 3 E-Tense bieten – die beiden letztgenannten Modelle erhalten hierfür ein Update, der e-308 und sein Kombi-Ableger kommen von Anfang an mit dieser Antriebsgeneration auf den Markt.

Das Batteriepaket besteht aus 17 Modulen und 102 Zellen mit NMC-811-Chemie und liefert eine Reichweite von 400 Kilomatern im kombinierten WLTP-Zyklus. Von den 54 kWh Brutto-Energiegehalt sind 50,8 kWh nutzbar. Die Batterie kann mit bis zu 100 kW DC geladen werden. Die Ladezeit des Avenger gibt Jeep in der Mitteilung in dem eher unüblichen Fenster von 20 auf 80 Prozent an – mit 24 Minuten. Von den anderen Stellantis-Modellen ist bekannt, dass der Standard-Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent 30 Minuten dauern soll. Die AC-Ladeleistung liegt bei 11 kW.

Mit einer Länge von 4,08 Metern sei der Avenger „speziell für die Bedürfnisse europäischer Kunden“ entwickelt worden. Dabei hat Jeep vor allem das stark wachsende Segment der B-SUV im Blick. Der Avenger wurde dabei – gemessen an der Größe – als neues Einstiegsmodell positioniert, da er nochmals 16 Zentimeter kürzer als der Renegade ist.

Beide Modelle teilen sich zwar im Kern die „Common Modular Platform“ von Stellantis, auch wenn der Avenger auf die abgeleitete e-CMP für Elektroautos setzt. Dennoch werden sie in unterschiedlichen Werken gebaut: Der Renegade wird (maximal als PHEV) im italienischen Melfi gebaut, der Avenger läuft aber im polnischen Stellantis-Werk Tychy vom Band. Dort könnte potenziell auch ein elektrisches Fiat-Modell auf Basis der Studie Centoventi folgen.

Mit der e-CMP ist auch klar: Der Avenger wird nur über einen Frontantrieb verfügen, denn ein elektrischer Allrad mit zweitem E-Motor an der Hinterachse ist bei dieser Plattform nicht vorgesehen. Jeep betont somit auch, dass der Avenger das erste Fahrzeug mit Frontantrieb ist, welches serienmäßig über die „Selec-Terrain“-Technologie der Marke und eine Bergabfahrtskontrolle verfügt – hier soll sich der Avenger von den anderen e-CMP-Modellen wie etwa dem Opel Mokka-e oder Peugeot e-2008 unterscheiden. Das „Selec-Terrain“-System bietet sechs Fahrmodi, neben den Straßen-Modi „Normal“, „Eco“ und „Sport“ gibt es auch spezielle Einstellungen für das Fahren auf Schnee, im Sand oder Matsch.

Bisher ungewöhnlich für die e-CMP-Modelle, die auch als SUV einen klaren Straßen-Fokus hatten, sind folgende Angaben: Mit einer Bodenfreiheit von 200 Millimetern soll der Avenger den besten Wert der Klasse bieten, auch die Böschungswinkel (20° vorne, 32° hinten) sollen „hervorragend“ sein. In der Tat bietet das Modell kurze Überhänge vorne und hinten, was solche Böschungswinkel ermöglicht. Wie Jeep betont, sei das nicht nur „unentbehrlich für das Fahren im Gelände, sondern auch nützlich im Stadtleben, zum Beispiel beim Auffahren einer steilen Parkrampe“.

Der Jeep Avenger verfügt über die bekannten Assistenzsysteme und Connectivity-Funktionen der anderen Modelle. Alle Versionen verfügen über ein Infotainmentsystem, der Touchscreen ist je nach Ausstattung sieben oder 10,25 Zoll groß. Apropos Größe: Der Kofferraum fasst 380 Liter.

Der gut ausgestattete Jeep Avenger „1st Edition“ kann bis zum 30. November reserviert werden. Die endgültigen Preise des Sondermodells und auch der folgenden Serien-Ausstattungen sind aber noch nicht bekannt.
stellantis.com

3 Kommentare

zu „Jeeps E-SUV Avenger kommt Anfang 2023“
Markus
17.10.2022 um 11:47
Wenn ich als Europäer einen Jeep will, dann will ich was das zieht, durch den Wald fährt und dicken Motor hat. Und keinen Krüppel den ich auch von allen anderen Herstellern bekomme... :/
R. D.
18.10.2022 um 10:52
98% der potenziellen Kunden dieses Fahrzeuges müssen nichts ziehen, fahren nicht durch den Wald und brauchen keinen dicken Motor. Tja, so ist das eben.
Max
18.10.2022 um 09:18
Schau doch Mal in die Innenstädte, alles voller Jeeps & Land Rover. Klar kommen die Marken aus dem Offroad-Bereich her, aber der Trend ist immer noch bei großen SUVs für die Oberschicht und kleinen SUVs für die Mittelschicht. In den Wald fahren höchstens Förster und Naturverbundene. In der Stadt gibt es sicher mehr potenzielle Kunden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch