Next.e.GO Mobile kündigt Verkaufsstart des e.wave X an

Bild: Next e.Go Mobile

Der deutsche Elektrofahrzeughersteller Next.e.GO Mobile hat mit dem Verkauf des e.wave X begonnen, dem im Mai vorgestellten Nachfolger des E-Kleinwagens Life. Der e.wave X kann ab sofort von Vorbestellern zu Listenpreisen ab 24.990 Euro konfiguriert werden. Außerdem ist eine Cargo-Variante angekündigt. 

Mit der Freischaltung des Konfigurators erfahren wir über die Basisinfos vom Mai hinaus weitere Details zum e.wave X. So kommt das Modell auf 44 kW Dauer- und 86 kW Spitzenleistung. Die Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller mit 135 km/h an. Die Batterie an Bord ist austauschbar und verfügt über ein Brutto-Energiegehalt von 30,4 kWh, was für 163 Kilometer nach WLTP reichen soll. Als städtische Reichweite gibt Next.e.GO Mobile bis zu 250 Kilometer an. Wie bereits im Mai angekündigt, fährt der Nachfolger des e.Go Life mit einem 11-kW-Bordlader vor, was eine wesentliche Verbesserung zu dem im Vorgängermodell verbauten 3,6-kW-Lader darstellt. Den Verbrauch beziffert der Hersteller auf 18,6 kWh/100 km nach WLTP.

Zusammengefasst: Der e.wave X übertrifft den e.Go Life in allen Punkten. Die Produktion des Debütstromers soll Medienangaben zufolge im September auch eingestellt worden sein. Der Erfolg war mäßig: Alles in allem sollen nur rund 1.500 Exemplare auf den Straßen unterwegs sein.

Doch zurück zum e.wave X: Der Viersitzer kommt mit 3,36 Metern auf eine ähnliche Länge (bei identischem Radstand von 2,2 Metern) wie sein Vorgänger, überragt diesen in der Höhe aber um etwa 5 Zentimeter. Der Grund: Der Hersteller strebt einen SUV-artigen Look an. Das Gepäckvolumen wird mit 116 Litern bzw. 671 Litern bei umgeklappten Rücksitzen angegeben.

Während es Außen im Kern beim bekannten Design bleibt, sind die Neuerungen im Interieur auffälliger – etwa mit Blick auf ein neues 23-Zoll-Display, über das u.a. die Klimaanlage bedient wird. Grundsätzlich wird der e.wave X in drei Ausstattungslinien – Native, Urban und Metropolitan – vorfahren, die Preise starten jeweils bei 24.990, 27.990 und 29.790 Euro.

Im Basispaket sind unter anderem 17-Zöller und LED-Scheinwerfer vorne enthalten. Die „Urban“-Linie wartet u.a. mit 18-Zöllern, Einparkhilfe hinten, Rückfahrkamera und Wireless Apple CarPlay und Android Auto auf. Die höchste Ausstattung umfasst vor allem Aufwertungen beim verwendeten Material und Design. Und: Der Batterietausch ist bei allen drei Linien vorgesehen, allerdings nur bei „Urban“ und Metropolitan“ soll es sich „bald“ um einen automatischen Battery Swap handeln.

Wir erinnern uns: Ende vergangenen Jahres hatte Next e.GO Mobile den Bau von „Swap-Stationen“ angekündigt, dabei handelte es sich aber um Werkstätten, nicht um Container-artige Wechselstationen wie bei Nio. Dabei musste das Fahrzeug auf die Hebebühne und der Akku wurde händisch von Mitarbeitern getauscht – und nicht automatisiert von Robotern. Der Tauschvorgang selbst dauerte zu Anfang 60 Minuten. Eine im Zuge des Pariser Autosalons angekündigte Kooperation mit dem US-Unternehmen Ample spricht jedoch dafür, dass der Batterietausch praktikabler werden dürfte. Auf der Zusammenarbeit mit Ample wird aller Wahrscheinlichkeit nach dann auch der „bald verfügbare“ automatisierte Akku-Tausch basieren.

An den Konfigurator dürfen nun aber erstmal nur die Reservierungshalter. „Die ersten e.wave X-Fahrzeuge, die produziert werden, sind für Kunden bestimmt, die seit dem Frühsommer diesen Jahres ein Fahrzeug reserviert haben“, teilt der Hersteller mit. Es gebe also einen „exklusiven Zeitraum“, damit diese Kunden ihr Fahrzeug konfigurieren und fest bestellen können. Im Anschluss wird der e.GO-Verkaufskonfigurator ab dem 1. Dezember 2022 für alle zugänglich gemacht. Erste Auslieferungen sind noch für Ende des laufenden Jahres geplant.

Unterdessen hat e.GO auf der Messe in Paris ein weiteres Fahrzeug angekündigt – und zwar „ein neues kompaktes Elektrofahrzeug für die urbane Zustellung auf der letzten Meile“. Auf den bereitgestellten Pressefotos sieht der e.Xpress aber nach einer Cargo-Variante des e.wave X aus. Das Modell soll je nach Konfiguration ein Ladevolumen von bis zu 940 Litern und eine Bruttonutzlast von bis zu 240 Kilogramm bieten. Die Reichweite gibt das Unternehmen nicht im kombinierten WLTP-, sondern nur im City-Zyklus an – und zwar mit 230 Kilometern.

Auch der e.Xpress hat eine wechselbare Batterie an Bord. Der Austausch soll dank der Ample-Kooperation „innerhalb weniger Minuten möglich sein“. Anbieten will Next.e.GO Mobile den kompakten E-Lieferwagen sowohl zum Kauf inklusive Batterie als auch im Abonnementmodell. Reservierungen für den e.Xpress sollen ab dem 2. November 2022 möglich sein.

Und zu guter Letzt kündigt e.GO den Beginn einer strategischen Partnerschaft mit dem deutschen Fintech-Unternehmen OneFor an, um Kunden Zugang zu sofortigen Autokrediten von bis zu 25.000 Euro zu ermöglichen.

Next.e.GO Mobile mit Sitz in Aachen ist aus dem insolventen Hersteller e.GO Mobile hervorgegangen, den der RWTH-Professor Günter Schuh gegründet hatte. Das neue Unternehmen will wie im Juli angekündigt per SPAC-Fusion an die Börse gehen. Der Abschluss der geplanten Transaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen und wird voraussichtlich Anfang 2023 erfolgen.
prnewswire.com, configurator.e-go-mobile.com (Konfigurator e.wave X), edison.media (e.GO Life)

3 Kommentare

zu „Next.e.GO Mobile kündigt Verkaufsstart des e.wave X an“
Releit
19.10.2022 um 10:31
„18,6 kWh/100 km nach WLTP“ für einen Kleinstwagen ein sehr hoher Wert. Keine Meisterleistung.
Stefan
19.10.2022 um 18:06
Der für den Verbrauch neben dem Motoraufbau relevante Luftwiderstand ergibt sich aus Front- und Heckform. Gerade bei Kleinstwagen wird wegen möglichst viel Innenvolumen auf kurzer Länge oft eine für den Luftwiderstand schlechtere Front- und Heckform gewählt. Es gilt nicht automatisch, je kürzer, desto weniger Verbrauch. Der Luftwiderstand ist in E-Autos beim Verbrauch wichtiger als das Gewicht.
yoatmon
19.10.2022 um 15:35
Kein BEV Hersteller gibt verlässliche Verbrauchswerte an; das beginnt schon mit der Akku-Kapazität. Diese ist nämliche gravierend unterschiedlich in der Sommer- zur Wintersaison. Nicht nur, dass der Akku während der Winterzeit etwa 30% weniger Kapazität hat, dazu ist der Verbrauch im Winter auch noch höher als im Sommer. Fazit: Ganz real betrachtet sind alle Akkus in Bezug auf eine potentiell-mögliche Bestleistung viel zu schlecht und dabei auch noch viel zu teuer. Nebenbei, Ein Li-Ion Akku ergibt die beste Leistung bei erhöhter Temperatur, wobei der oberste Grenzwert bei ca. 65° C liegt.

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