Panasonic will Graphit aus Nordamerika beziehen
Teslas Batteriepartner Panasonic hat mit dem kanadischen Graphitproduzenten Nouveau Monde Graphite (NMG) eine Absichtserklärung zur Abnahme von Anodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen unterzeichnet.
Die neuen Partner planen zusammen mit Mitsui eine Machbarkeitsstudie für die Entwicklung einer Graphitproduktion in Nordamerika mit dem Ziel des Abschlusses eines festen Abnahmevertrags bis Ende März 2023. Angaben zu potenziellen Liefermengen oder finanziellen Umfängen einer möglichen Liefervereinbarung nennt Panasonic noch nicht.
In der kurzen Mitteilung begründet Panasonic die Partnerschaft mit der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in den USA. Man wolle dabei „den Anteil der lokal beschafften Materialien erhöhen und eine nachhaltige Lieferkette aufbauen“. Da in Kanada die Nutzung sauberer Energie weit verbreitet sei, will Panasonic so den CO2-Fußabdruck seiner Batterien reduzieren. Da auch die Lieferwege kürzer werden würden, könnte auch in der Logistik CO2 eingespart werden.
Der von US-Präsident Joe Biden im August unterzeichnete „Inflation Reduction Act“ wird jedoch nicht erwähnt, dürfte aber auch eine wichtige Rolle spielen. Dieser verlangt unter anderem, dass Autohersteller bis 2024 50 Prozent und bis Ende 2026 80 Prozent der kritischen Mineralien in E-Auto-Batterien aus Nordamerika oder von US-Verbündeten beziehen müssen. Aktuell können nur wenige Autobauer und ihre Batteriepartner diese Vorgaben erfüllen – ist das auch 2024 nicht der Fall, würden die E-Autos nicht mehr für die US-Steuergutschrift qualifiziert sein. Daher sind die Batteriehersteller gezwungen, ihre Lieferketten zu überarbeiten.
Die strategische Partnerschaft zwischen Panasonic Energy, NMG und Mitsui zielt laut der Mitteilung darauf ab, die „integrierte Geschäftsentwicklung vom Bergbau bis zu den Batteriematerialien in Nordamerika zu fördern“. Das von NMG in seiner Matawinie-Mine (Provinz Quebec) geförderte Graphit soll im Werk Bécancour (ebenfalls Provinz Quebec) zu Batterie-tauglichem Anodenmaterial weiterverarbeitet werden – sofern die Machbarkeitsstudie positiv ausfällt.
Panasonic ist bekanntlich der Partner von Tesla in der Gigafactory 1 in Nevada und fertigt dort 2170-Rundzellen für das Model 3 und Model Y. Zudem will Panasonic eine Batteriefabrik im US-Bundesstaat Kansas bauen. Details hierzu sind noch nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass es sich um die Produktion der 4680-Rundzellen für Tesla handeln könnte.
panasonic.com (PDF)
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