Batterie-Anlagenbauer LEAD baut Präsenz in Franken auf
Mit Wuxi Lead Intelligent Equipment (LEAD) hat ein chinesischer Maschinenbauer mit Spezialisierung auf die Batterieproduktion ein Kompetenzzentrum im fränkischen Naila eröffnet. Bei der Einrichtung handelt es sich um den ersten Produktionsstandort von LEAD in Europa. Zu den Kunden gehört Volkswagen.
LEAD baut im Kundenauftrag zum einen Anlagen u.a. für Lithiumbatterien, Kondensatoren und Brennstoffzellen und stellt zum anderen die analogen technischen Dienstleistungen zur Verfügung. Das im chinesischen Wuxi ansässige Unternehmen hat den Europa-Start bereits vergangenes Jahr durch die Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft vorbereitet. Die Lead Intelligent Equipment Deutschland GmbH sitzt in Nürnberg und fungiert auch als europäische Zentrale.
Im nächsten Schritt hat LEAD nun in Naila sein europäisches Kompetenz- und Servicezentrum eingeweiht, von dem aus das Unternehmen nach eigenen Angaben in die europäischen Kernmärkte vorstoßen will. Dabei schwebt LEAD eine „langfristig orientierte Zusammenarbeit“ mit zahlreichen deutschen Partnerunternehmen vor, darunter Siemens. Als vertraglich bereits fixierten Kunden nennt LEAD „den größten deutschen Automobilhersteller“, für den das Unternehmen „einer der Hauptlieferanten zur Ausrüstung des 20-GWh-Lithiumbatterie-Werks in Salzgitter sein wird“. Also reden wir von Volkswagen.
Wie im Sommer berichtet, sollen die Anlagen, die VW bereits bei LEAD bestellt hat, 65 Prozent aller Anlagen in der Fabrik in Salzgitter entsprechen. Konkret liefert LEAD Equipment zum Kalandrieren, Walzenbacken, Zellmontagelinie, Elektrolytbefüllung, Zellbacken, Formation und Alterung sowie die gesamte Linienlogistik. Das deckt weite Teile der Zellfertigung ab. Mit Andre Mecklenburg war laut LEAD nun jedenfalls auch einer der Zellfabrik-Planer von Volkswagen bei der Eröffnungsfeier des neuen Kompetenzzentrums dabei.
Das chinesische Unternehmen gibt an, den Standort in Naila erst vor Kurzem übernommen zu haben – und zwar über den Aufkauf des insolventen Maschinenbauers Ontec. „Durch die Übernahme hat LEAD alle Arbeitsplätze gerettet, die sonst verloren zu gehen drohten“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung von LEAD. Laut der „Frankenpost“ geht es um 120 Jobs. Unklar war zunächst, in welcher Form die Produktion mit dem Zentrum in Naila verknüpft ist. Auf Nachfrage von electrive.net erläutert LEAD, dass die Produktion Teil des Kompetenzzentrums sei, sich aber zunächst auf Sonderteile für den Ersatzteilservice und Sondermaschinen bzw. -anlagen beschränkt.
Gegründet wurde LEAD im Jahr 2002. Geschäftskern sei die Bereitstellung maßgeschneiderter, vollautomatisierter und intelligenter Lösungen zur Produktion „neuer Energieprodukte“. Darunter subsumiert das Unternehmen Lithiumbatterien, Photovoltaikzellen und -module, 3C- und Folienkondensatoren sowie Brennstoffzellen und Lasertechnologien. Als technische Dienstleistungen führt LEAD die Beratung, Konstruktion, Fertigung, Installation, Inbetriebnahme, Schulungen sowie weitere Produktentwicklungen aus. Weltweit verfügte man nun über 870.000 Quadratmeter Produktions- und F&E-Fläche und mehr als 17.000 Mitarbeiter, heißt es.
„Die Veranstaltung (die Einweihung des Kompetenzzentrums, Anm. d. Red.) machte die enge Verbindung deutlich, die teilweise bereits seit längerem zwischen LEAD, der Region und zahlreichen bedeutenden Unternehmen besteht“, äußert Werner Bechtel, Standortleiter des Kompetenz- und Servicezentrums in Naila.
Für Chu Chen, Geschäftsführer der Lead Intelligent Equipment Deutschland GmbH, spielt sein Unternehmen eine immer wichtigere Rolle auf dem Weltmarkt. „Wir werden unseren Marktanteil im Rahmen der globalen Elektrifizierung ausbauen. Europa ist hier einer unserer Top-Schwerpunkte. In unserer ‘Made in Europe’-Strategie spielt Deutschland als ein weltweit führender Automobil- und Hochtechnologiestandort eine Schlüsselrolle.”
Quelle: Infos per E-Mail
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