Mullen will mit kleinem E-Lieferwagen nach Europa expandieren
Das US-Elektroauto-Startup Mullen will noch in diesem Jahr mit dem Verkauf eines Fahrzeugs in Europa beginnen. Bei dem Mullen I-GO handelt es sich um einen in China hergestellten Elektro-Kleinwagen, der laut dem Unternehmen vor allem für die Logistik auf der letzten Meile eingesetzt werden soll.
Wie Mullen in der Mitteilung schreibt, sei der I-GO nach EU-Standard homologiert und „in Großbritannien, Deutschland, Spanien, Frankreich und Irland zum Verkauf bereit“. Die ersten Fahrzeuge für Deutschland sind für den Dezember 2022 vorgesehen. Der Startpreis für den E-Kleinwagen soll – ungewöhnlich für den geplanten Vertrieb in Europa – bei 11.999 US-Dollar netto liegen (derzeit 12.168 Euro). Auf diesen Preis werden noch die Mehrwertsteuer und der Transport vor Ort aufgerechnet.
Viele Daten zu dem Mullen I-GO gibt es aber nicht. Der Radstand des kleinen Liefer-Mobils soll bei 2,44 Metern (Original-Angabe: 96 Zoll) liegen. Die Batterie wird mit 16,5 kWh angegeben, die Leistung des an der Hinterachse platzierten E-Motors ist nicht bekannt. Mit seinem Gewicht von 795 Kilogramm soll das Fahrzeug auf eine NEFZ-Reichweite von 200 Kilometern kommen, ein WLTP-Wert wird in der Mitteilung ebenso wenig genannt wie die Zuladung oder das Ladevolumen.
Mullen geht nach eigenen Angaben davon aus, dass in Europa eine hohe Nachfrage nach marktreifen Stadtlieferfahrzeugen bestehe. Daher habe man die Gelegenheit ergriffen, „seine Marken- und Marketingreichweite durch seine Partnerschaft mit den Herstellern des I-GO auf den europäischen Markt auszudehnen“. Mullen gibt an, dass sich das Unternehmen die exklusiven Verkaufs-, Vertriebs- und Markenrechte für den I-GO gesichert habe.
Auch wenn Mullen die Rechte hält, gibt es noch kein Vertriebsnetz in den Ländern. Dazu befinde man sich in Lizenzverhandlungen mit potenziellen Partnern. Weitere Angaben hierzu gibt es noch nicht. „Die Einführung des I-GO, eines vollständig in der EU zugelassenen Fahrzeugs, schafft Möglichkeiten für das Unternehmen in Europa, wo eine enorme Nachfrage nach dieser Art von kleinen Lieferfahrzeugen besteht“, sagt Mullen-CEO David Michery.
Mullen war zuletzt in den Schlagzeilen, weil das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit sowohl Bollinger Motors als auch ELMS übernommen hat – ohne bisher eines der eigenen Fahrzeuge ausgeliefert zu haben. Das Unternehmen hat eine bewegte Geschichte hinter sich und wurde mit Vorwürfen zu angeblichen Falschaussagen über Großaufträge und zum Entwicklungsstand seiner Batterietechnologie vom Shortseller Hindenburg Reserach attackiert.
mullenusa.com
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