GM verschiebt Elektro-Ziele ein halbes Jahr nach hinten
General Motors hat sein Ziel, bis Ende 2023 insgesamt 400.000 Elektrofahrzeuge in Nordamerika auszuliefern, um sechs Monate verschoben. Wie GM-Chefin Mary Barra im Rahmen der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen erklärte, kann die Batterieproduktion nicht so schnell hochgefahren werden wie geplant.
Die Verzögerung sei darauf zurückzuführen, dass es länger als erwartet gedauert habe, die mehr als 1.000 Arbeiter einzustellen und auszubilden, die für die Besetzung des ersten Batteriezellen-Werks von Ultium Cells in Warren im US-Bundesstaat Ohio benötigt werden, das im September mit der Produktion begann. Auch bei der Montage des Batteriepacks habe es etwas länger gedauert als geplant.
„Aufgrund eines etwas langsameren Starts der Zell- und Pack-Produktion als von uns erwartet ist unser Plan nun, in 2022, 2023 und in der ersten Jahreshälfte 2024 insgesamt 400.000 Elektrofahrzeuge in Nordamerika zu produzieren“, so Barra. Die GM-Chefin hatte das Ziel der 400.000 Einheiten erst im Februar 2022 vor Investoren verkündet.
Dennoch gibt sie sich zuversichtlich, dass die Verzögerung bei maximal sechs Monaten liegen und nicht weiter anwachsen wird. „Alle unsere Markteinführungen im Jahr 2023 machen gute Fortschritte“, sagte Barra nun. Darunter sind die beiden kleineren Modelle Blazer EV und Equinox EV, die ab dem kommenden Jahr in Mexiko gebaut werden sollen. Bei den Stückzahlen werden diese beiden Modelle einen wichtigeren Betrag leisten als etwa der teure GMC Hummer EV. Aber auch die E-Pickups Chevrolet Silverado EV und GMC Sierra EV sollen laut dem Aktionärsbrief Eckpfeiler der Strategie sein, „die EV-Volumina in volumenstarken Segmenten schnell zu steigern“.
Der Konzern denkt aber bereits über Ende 2023/Mitte 2024 hinaus. General Motors will mehrere Milliarden Dollar in den Ausbau von Fertigungskapazitäten für Elektrofahrzeuge und Batteriezellen investieren – in Michigan und ganz Nordamerika. Bis Ende 2025 soll die Produktionskapazität bei mehr als einer Million Elektrofahrzeugen liegen, davon 600.000 Pickup-Trucks.
In dem Aktionärsbrief gab GM auch an, dass man im dritten Quartal für den Bolt EV und Bolt EUV Rekordverkäufe erzielt habe. Erst Anfang Oktober hatte General Motors angekündigt, die Produktionskapazität für die beiden Baureihen von 44.000 auf 70.000 Einheiten auszubauen – aufgrund der hohen Nachfrage. Allerdings hatte Chevrolet im Sommer den Preis um bis zu 6.000 Dollar gesenkt.
Und ein Nachhaltigkeitsziel hat das Unternehmen bereits erreicht: GM hat es nach eigenen Angaben geschafft, genügend erneuerbare Energie zu beschaffen, um ab 2025 alle seine US-Standorte vollständig damit zu versorgen.
businessinsider.com, gm.com (Investorenbrief), gm.com (Energieversorgung)
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