Stellantis baut BZ-Transporter nun in Serie

Stellantis hat abgekündigte, die leichten Nutzfahrzeuge der Marken Peugeot, Citroën und Opel in wasserstoffbetriebener Version mit Brennstoffzelle nun in Serie zu bauen – in einem Werk in Frankreich. Bisher gab es die Brennstoffzellen-Transporter nur in einer Kleinserie.

Dank neuer Investitionen von 10 Millionen Euro in das Werk Hordain und finanzieller Unterstützung durch den französischen Staat wird die Produktion von leichten Nutzfahrzeugen mit Brennstoffzellen der Modelle Peugeot Expert, Citroën Jumpy und Opel Vivaro hochgefahren, wie der Konzern mitteilt. Diese Fahrzeuge werden auf der Multi-Energy-Linie des Standorts montiert, an dem schon jetzt Versionen mit Elektro- und Verbrennungsmotor produziert werden. Ab 2024 soll der Standort über Kapazitäten für 5.000 Fahrzeugen pro Jahr verfügen.

Bisher war der Ablauf ein anderer: In Hordain wurde ein Batterie-elektrisches Fahrzeug gefertigt und dann zu Opel Special Vehicles in Rüsselsheim gebracht. Dort wurde in Kleinserie (also bis 1.000 Exemplare pro Jahr) der BEV-Antriebsstrang aus- und der Brennstoffzellen-Antriebsstrang eingebaut. In dem 15.000 Quadratmeter großen Fertigungsbereich konnten die Opel-Mitarbeitenden „pro Jahr mehrere Hundert Einheiten“ umbauen.

Dass dieser Ablauf nicht für größere Stückzahlen kosteneffizient umgesetzt werden kann, war von Anfang an mit eingeplant. Bereits im Sommer, als wir den Opel Vivaro-e Hydrogen testen konnten, hieß es seitens Stellantis, dass das in Rüsselsheim gewonnene Know-how für die künftige Serienproduktion in anderen Werken genutzt werden solle – was nun geschieht.

In Hordain ist der Prozess nun ein anderer, auch wenn immer noch Sonder-Schritte für die Hydrogen-Versionen nötig sind: Wie der Konzern mitteilt, wird in dem Werk die Plattform der Brennstoffzellen-Modelle bereits im Karosseriebau integriert, „bevor die Fahrzeuge die klassischen Schritte der Lackierung und Montage auf der gleichen Produktionslinie wie Verbrenner- und Elektrofahrzeuge durchlaufen“.

Ab hier unterscheiden sich die Wege von Verbrenner und Elektro wieder im Vergleich zu den BZ-Transportern: Diese kommen in eine neue 8.000 Quadratmeter große Anlage, die vollständig deren Endfertigung gewidmet ist. Dort werden dann speziell geschulte Mitarbeiter den Wasserstofftank, die Batterie und die Brennstoffzellen in die dafür vorbereiteten Karosserien einbauen – die Plattform hierfür wurde ja bereits im Karosseriebau eingesetzt. Mit dem neuen Ablauf soll die Zeit der Modellanpassung im Vergleich zu der Rüsselsheimer Kleinserienproduktion halbiert werden.

Wie wichtig dem Konzern der Schritt zur Serienproduktion der Brennstoffzellen-Modelle ist, zeigt auch die Tatsache, dass Stellantis-CEO Carlos Tavares nach Hordain gereist ist. „Ich bin sehr stolz auf die Arbeit des Managements und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unserem Standort Hordain. Sie haben dazu beigetragen, ihr Werk zum ersten weltweit zu machen, das dank der Flexibilität unseres Produktionssystems drei Antriebsarten vereint“, so Tavares.

Anlässlich des Produktionsstarts der Brennstoffzellen-Fahrzeuge gibt Stellantis übrigens auch einen Einblick in die bisherige Nachfrage nach den emissionsfreien Fahrzeugen: 43 Prozent der in Hordain hergestellten Fahrzeuge sind bereits heute elektrisch. Neben den BEV-Versionen der Transporter von Opel, Citroën und Peugeot werden dort auch die Schwestermodelle von Vauxhall, Fiat und Toyota gebaut.
stallantis.com

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