Will Toyota die Produktion des bZ4X erhöhen?
Toyota erwägt angeblich eine massive Steigerung der Produktion seines BEV-Modells bZ4X und dessen Ablegers Subaru Solterra. Laut einem Agenturbericht könnte deren Produktion von derzeit etwas mehr als 1.000 Autos pro Monat um das Sechs- oder sogar das Zwölffache erhöht werden – jedoch nicht sofort.
Das will Reuters von Insidern erfahren haben, schiebt allerdings auch gleich zwei wichtige Zusatz-Infos hinterher: Selbst wenn Toyota den Beschluss fasst, soll die Produktion erst ab 2025 derart stark gesteigert werden. Und auch das nur unter der Voraussetzung, dass Toyota die hierfür benötigten Komponenten wie Halbleiter beschaffen kann.
Der bZ4X wird derzeit im Toyota-Werk Motomachi gemeinsam mit Benzin- und Hybridautos hergestellt. Die potenziellen zusätzlichen Kapazitäten würden aber in einem anderen Werk, der Fabrik in Takaoka, entstehen. Das Fenster von etwas mehr als zwei Jahren, welches Toyota laut dem Reuters-Bericht anpeilt, ist durchaus der branchenübliche Vorlauf für Lieferanten. Auch diese müssen die Produktion ihrer Zulieferteile skalieren und – gerade bei einer Versechs- oder Verzwölffachung – gegebenenfalls auch ausbauen. Eine Entscheidung seitens Toyota müsste also zeitnah fallen.
Toyota wollte die Informationen auf Reuters-Anfrage jedoch nicht kommentieren.
Beeinflusst werden dürfte die Entscheidung von einem ganz anderen Prozess, der offenbar parallel angestoßen wurde: Toyota soll wie kürzlich berichtet eine Überprüfung seiner Elektroauto-Strategie eingeleitet haben – mit dem Ziel, die Produktionskosten zu senken, um Tesla und anderen Wettbewerbern besser Paroli bieten zu können.
Einer der Kernpunkte der Arbeitsgruppe namens „Business Revolution“ soll bei dieser Kostensenkung eine Neubewertung der Plattform-Strategie sein. Bei den 15 Konzept-Elektroautos, die Toyota erst im Dezember 2021 im Rahmen seiner damaligen Elektro-Strategie vorgestellt hatte, spielte die Plattform e-TNGA eine wichtige Rolle – auf der auch der bZ4X basiert. Nun soll geprüft werden, ob die neuen Kostenziele mit einer Überarbeitung der e-TNGA erreicht werden können oder ob eine neue Plattform entwickelt werden muss – was wohl beides mehrere Jahre dauern würde.
Laut einer der Reuters-Informanten soll das Hochfahren der bZ4X-Produktion genau dazu dienen, genügend E-Autos anbieten zu können, während die Überprüfung läuft. Andererseits würde das auch bedeuten, dass Toyota die Produktion eines Modells skaliert, das potenziell zu hohe Produktionskosten hat.
reuters.com
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