Grünheide: Tesla bereitet Antrag für Fabrikausbau vor

Tesla will seine Produktionskapazitäten in Grünheide vergrößern und bereitet hierfür die nächste Ausbaustufe auf dem bestehenden Gelände vor. Seit Freitag werden für den Ausbau 70 Hektar Kiefernwald gerodet. Die Genehmigung für die Rodung liegt laut Medienberichten bereits vor. Für den Ausbau selbst bereitet Tesla einen Antrag vor.

Laut einem Bericht der Märkischen Oderzeitung geht es bei dem Ausbau um 70 Hektar im Norden des Grundstücks. Die Zeitung beruft sich dabei auf Angaben Teslas gegenüber der Gemeinde Grünheide. Inzwischen hat auch die brandenburgische Landesregierung den Ausbau des Werks bestätigt. So äußerte etwa Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach auf Twitter, dass er sich darüber freue, „dass es bei Tesla weitergeht“.

Die Rodung soll dem Zeitungsbericht zufolge noch über den aktuellen Bebauungsplan abgedeckt sein, nicht so aber die Erweiterung der Fabrik selbst. Diese muss Tesla neu beantragen. Die neue Halle muss dann wieder genehmigungsfähig nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz sein. Sprich: Es wird auch wieder eine Bürgerbeteiligung und – so ist Tesla beim bisherigen Fabrikbau verfahren – mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Reihe von Anträgen für Vorabgenehmigungen geben, um zeitnah starten zu können.

Laut MOZ bereitet Tesla den Antrag zur Gesamtgenehmigung des neuen Bauabschnitts aktuell vor. Wie hoch die Produktionskapazität dank dieser Erweiterung ausfallen soll, geht aus diesen und weiteren Medienberichten zum Thema nicht hervor. Die Nachrichtenagentur dpa übermittelt immerhin noch eine offizielle Reaktion von Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (beide SPD): „Mit der Ankündigung der nächsten Ausbaustufe der Autofabrik bekennt sich Tesla klar zum Standort Brandenburg. Brandenburg entwickelt sich mehr und mehr zu einem gewichtigen Standort der modernen Automobilindustrie in Deutschland, und Tesla hat als mittlerweile größter industrieller Arbeitgeber und Ausbilder Brandenburgs einen entscheidenden Anteil daran.“

Die Ausbaupläne werden zu einem Zeitpunkt bekannt, zu dem sich Tesla noch im Ramp-up des ersten Fabrikabschnitts befindet. Stand Ende September laufen in Grünheide wöchentlich 2.000 Fahrzeuge vom Band. Laut Informationen von dpa sollen es bis zum ersten Quartal 2023 5.000 Autos pro Woche sein. Das offiziell von Tesla kommunizierte Ziel lautet, in der deutschen Fabrik 500.000 Fahrzeuge pro Jahr herzustellen.

Nicht zu verwechseln sind die Ausbaupläne übrigens mit einer im September angekündigten Erweiterung für ein neues Logistikzentrum samt Güterbahnhof. Dieses soll östlich des bisherigen Grundstücks auf gut 100 Hektar Land entstehen. Letzteren Erweiterungsprozess hatte Tesla im Mai 2022 angestoßen. Damals wurde ein Antrag zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für eben jene 100 Hektar gestellt.
rbb24.de, heise.de, teslamag.de

2 Kommentare

zu „Grünheide: Tesla bereitet Antrag für Fabrikausbau vor“
Alfred
02.11.2022 um 18:37
Nachdem ja die deutschen Hersteller stark Richtung Ungarn tendieren, sollten wir dankbar sein für diese Investition.
S. Zellweg
03.11.2022 um 10:21
„… östlich des bisherigen Grundstücks auf gut 100 Hektar Land entstehen“. Meines Wissens liegt das aber weiterhin alles auf dem damals von Tesla erworbenen Gesamtareal, es geht also nicht um eine Erweiterung jenes Areal. Aber natürlich in der Tat um sukzessive Nutzung jenes Areals und damit verbunden weitere Rodungsarbeiten jenes Industriewalds.

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