Mercedes plant angeblich Elektro-Mittelklasse-Limousine für 2024
Mercedes-Benz plant laut einem britischen Medienbericht als erstes Elektromodell im Segment „Entry Luxury“ ein rund 4,70 Meter langes Pendant zur C-Klasse. Bei der Technik wird sich die Mittelklasse-Limousine aber von den beiden aktuellen Elektro-Limousinen EQS und EQE unterscheiden.
Das berichtet „Autocar“ unter Berufung auf Robert Lesnik, Leiter des Außendesigns des Herstellers. Demnach soll das elektrische Pendant zur C-Klasse 2024 als viertürige Limousine in CLA-Größe mit Technologien aus dem Konzeptfahrzeug Vision EQXX auf den Markt kommen und ein Jahr später um einen AMG-Ableger ergänzt werden.
Dieser Satz mit Verweis auf die C-Klasse und den CLA mag zunächst etwas verwirren, deutet aber an, dass die elektrische C-Klasse (welche nach dem anstehenden Aus des aktuellen E-SUV EQC dessen Modellbezeichnung übernehmen könnte) etwas kürzer wird als ihr Verbrenner-Pendant. Die aktuelle C-Klasse der Baureihe 206 ist je nach Variante zwischen 4,75 und 4,79 Meter lang. Der aktuelle CLA der Baureihe 118 kommt auf 4,69 Meter. Das neue, potenziell EQC Limousine genannte Modell könnte sich also einige Zentimeter unterhalb der C-Klasse ansiedeln.
Als Basis dient die neue Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA). Damit könnte die neue E-Limousine trotz etwas geringerer Außenabmessungen im Innenraum sogar mehr Platz bieten als die C-Klasse. Da es aktuell noch keine Modelle auf Basis der MMA gibt, sind auch noch keine technischen Daten bekannt. Es liegt aber nahe, dass sich die Limousine auf oder etwas über dem Niveau der Konkurrenzmodelle wie dem Polestar 2, BMW i4 oder Tesla Model 3 bewegen wird.
Dennoch wäre ein C-Klasse-Pendant auf Basis der MMA eine Neupositionierung – wie auch die Einordnung als „Entry Luxury“. Zur Erinnerung: Mercedes will ab 2025 mit Sindelfingen als Lead-Werk die „Top End Luxury“-Modelle auf Basis der AMG.EA bauen. Die Werke Bremen und Kecskemét produzieren künftig Modelle der E-Plattform MB.EA – also die „Core Luxury“-Modelle – und die Werke Rastatt und Kecskemét werden ab 2024 die neupositionierten Modelle Plattform MMA bauen. Da die C-Klasse bisher in Bremen gebaut wird (also dem Werk für die „Core Luxury“-Produkte) würde die neue Limousine mit der Einstufung als „Entry Luxury“ eher ein Elektro-CLA sein – falls die Angaben von „Autocar“ zutreffen.
Bei dem für 2025 geplanten AMG-Ableger wurde Lesnik gegenüber „Autocar“ etwas konkreter, wenn auch nur in dem Bereich Karosserie, den er mit verantwortet. So soll das sportlichere Modell eine an den EQXX angelehnte aktive Aerodynamik erhalten, wie etwa einen beweglichen Diffusor und auch einen aktiven Spoiler. Interessant wird auch sein, welchen Fokus Mercedes beim Design der kommenden Serien-Limousine wählt. Um die Aerodynamik zu verbessern, ist die Studie EQXX zum Beispiel nur 1,35 Meter hoch – was aber besonders im Fond zulasten des Komforts der Passagiere geht.
Mercedes hatte bereits im Juli 2021 angekündigt, ab 2025 nur noch neue Elektro-Plattformen einzuführen – Verbrenner-Modelle und Hybride werden auf den aktuellen Plattformen weiter gebaut, es wird aber nur noch rein elektrische Neuentwicklungen geben. Einst wurde die MMA als die letzte Misch-Plattform angekündigt, die zwar mit E-Fokus entwickelt werde, aber auch noch Verbrenner aufnehmen könne – davon ist in den Berichten inzwischen nicht mehr die Rede. Was tatsächlich zutrifft, wird sich wohl erst bei der Vorstellung der Plattform bzw. des ersten Modells zeigen.
autocar.co.uk
2 Kommentare