GAC Aion enthüllt neue Elektro-Plattform AEP 3.0
GAC Aion, die Elektroauto-Tochter der chinesischen GAC Group, hat ihre neue Fahrzeug-Plattform AEP 3.0 vorgestellt. Die neue E-Auto-Plattform soll nicht nur effizientere Elektroautos ermöglichen, sondern auch besonders sportliche Fahrzeuge – das erste Modell wird zumindest am sportlichen Ende der Skala angesiedelt.
Konkret gibt GAC Aion an, dass E-Autos auf Basis der AEP 3.0 15 Prozent weniger Energie verbrauchen und eine um zehn Prozent bessere Reichweite bei kaltem Wetter erzielen sollen – wobei die genauen Bedingungen und Testzyklen nicht definiert werden. Ob diese Verbesserungen in der Batterie selbst, der Antriebs-Hardware, der Software oder einem Zusammenspiel dieser Faktoren erreicht wurden, ist nicht bekannt.
Bei den Eckdaten zur Technik der Plattform bleibt GAC Aion noch sehr zurückhaltend. Es soll sich um eine 900-Volt-Technologie handeln, die an den vor einigen Monaten vorgestellten HPC-Säulen des Unternehmens bis zu 480 kW geladen können werden – so zumindest das Versprechen. Angaben zur Technologie und Leistung der Elektromotoren oder zum maximal möglichen Energiegehalt der Batterie gehen aus den chinesischen Medienberichten aber nicht hervor.
Stattdessen hat GAC Aion offenbar einige angepeilte Fahrleistungen veröffentlicht: Modelle auf Basis der AEP 3.0 sollen Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen können, wobei Varianten mit einem Motor in 4,9 Sekunden und Versionen mit mehreren Motoren in 1,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen können sollen. Der Wenderadius (wohlgemerkt nicht die in Europa übliche Angabe des Wendekreises) soll bei 5,3 Metern liegen. Das würde einem Durchmesser von 10,6 Metern entsprechen.
Das erste Modell auf Basis der AEP 3.0 wird der im September präsentierte Supersportwagen Hyper SSR. Bei der Vorstellung wurde eine Leistung von bis zu 913 kW und für die Version Hyper SSR Ultimate der Beschleunigungswert von 1,9 Sekunden genannt. Auch die 900 Volt wurden damals erwähnt, jedoch ohne genauere Angabe zur Batterie. Das Unternehmen bekräftigt aber, dass die Serienproduktion des E-Sportwagens im Oktober 2023 anlaufen soll.
Die AEP 3.0 ist dabei eine Weiterentwicklung der AEP 2.0, die 2019 eingeführt wurde und die Basis für die aktuellen Modelle von GAC Aion ist. Selbst diese kommen bereits auf Reichweiten (im chinesischen CLTC oder im veralteten NEFZ) von über 1.000 Kilometer. Die AEP 3.0 soll „Upgrades in Bezug auf Fahrzeugreichweite, Platzangebot und Sicherheitsleistung“ bieten, so GAC Aion. Die Vorteile beim Platzangebot werden nicht genauer ausgeführt, sie dürften dann eher bei späteren Modellen zum Tragen kommen und nicht bei einem über 900 kW starken Supersportwagen.
Während andere chinesische Autobauer wie BYD, Nio und Xpeng zunehmend auch Europa in den Fokus nehmen, war das bei GAC Aion bislang nicht der Fall. Konkrete Vertriebspläne gibt es zwar noch nicht, dennoch hat das Mutterunternehmen GAC Group seine Präsenz in Europa entscheiden gestärkt – und in Mailand sein europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet. Der Mailänder Standort soll eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung des F&E-Programms des Unternehmens im Ausland spielen. Das Team plant zunächst die Forschung zum Design von Konzeptautos und Vorproduktionsmodellen zu priorisieren.
cnevpost.com, gasgoo.com (beide AEP 3.0), prnewswire.com (F&E-Zentrum Mailand)
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