SK On kauft Lithiumhydroxid in Chile
Der südkoreanische Batteriezellen-Hersteller SK On hat einen Lithium-Liefervertrag mit dem chilenischen Anbieter SQM unterzeichnet. SK On wird ab 2023 über einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu 57.000 Tonnen Lithiumhydroxid bei SQM kaufen.
Diese Menge reicht aus, um Batterien für etwa 1,2 Millionen Elektrofahrzeuge herzustellen, wie SK On mitteilt. Dabei handelt es sich bereits um eine verbindliche Bestellung, nicht nur um eine Absichtserklärung – was in der Branche ebenfalls üblich ist.
SK On gibt in der Mitteilung zwar nicht an, in welchem Werk das Lithiumhydroxid von SQM zu Batteriezellen verarbeitet werden soll. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass zumindest ein Teil der 57.000 Tonnen im Batteriewerk im US-Bundesstaat Georgia landen wird. Denn laut SK On ist der Liefervertrag mit SQM ein Schritt, „der die Lieferkette des Unternehmens für kritische Batteriematerialien bei der Bewältigung des US Inflation Reduction Act weiter stärken wird“. An anderer Stelle in der Mitteilung betonen die Koreaner, dass Chile über ein Freihandelsabkommen mit den USA verfügt.
Sprich: In Chile abgebaute Materialien würden in der SK-On-Interpretation ebenfalls als Teil der Wertschöpfung angerechnet, die künftig nötig wird, damit ein Elektroauto in den USA für die EV-Steuergutschrift qualifiziert ist. Der Inflation Reduction Act sieht vor, dass die Steuergutschrift nur noch gewährt wird, wenn unter anderem ein bestimmter Prozentsatz der kritischen Batteriematerialen in den USA oder in Ländern, die über ein Freihandelsabkommen mit den USA verfügen, extrahiert oder verarbeitet werden.
Zusätzlich zu dem Liefervertrag haben SK On und SQM vereinbart, eine mittel- bis langfristige Partnerschaft zu erörtern, um „ihre Kooperationsbeziehung zu verbessern“. Dabei geht es laut der Mitteilung von SK On nicht nur um potenzielle zusätzliche Lithium-Lieferungen, sondern auch mögliche Investitionen in Produktionsanlagen oder das Recycling von Altbatterien.
Da SQM 2020 der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) beigetreten ist, um einen ethischen und umweltfreundlichen Lithiumabbau sicherzustellen, verspricht sich SK On von der Zusammenarbeit, die eigene Wettbewerbsfähigkeit bei ESG-Themen (Environmental, Social, Governance) weiter zu verbessern. Zudem betonen die Koreaner, dass SQM „derzeit eines der Lithium produzierenden Unternehmen mit dem niedrigsten CO2- und Wasser-Fußabdruck der Welt“ sei.
„Der Deal mit SQM ist Teil unserer Geschäftsstrategie, die globale Produktionserweiterung zu unterstützen und proaktiv auf Veränderungen im externen Umfeld zu reagieren“, sagt Jin Kyo-won, COO bei SK On. Carlos Díaz, Executive Vice President Lithium bei SQM, ergänzt: „Wir werden Synergien schaffen, indem wir verschiedene Kooperationen in der Wertschöpfungskette über die Lieferung von Lithiumhydroxid an SK On hinaus durchführen.“
Erst im Oktober hatte SK Oh eine deutlich größere Lithium-Bestellung bei dem australischen Unternehmen Lake Resources platziert: Insgesamt kann der koreanische Batteriehersteller von Lake Resources 230.000 Tonnen Lithium beziehen – genug, um Batterien für etwa 4,9 Millionen E-Autos herzustellen.
skinnonews.com
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