Vulcan Energy weitet Lithiumprojekt auf Frankreich aus
Vulcan Energy Resources plant die Erschließung französischer Explorationsgebiete entlang des Oberrheingrabens – sprich im Elsass. Der deutsch-australische Lithium-Förderer hat dazu eine französische Tochter, Vulcan Energy France (VEF), gegründet und eine Niederlassung in Haguenau bezogen.
Vulcan Energy Resources gibt bekannt, bereits eine erste Lithium-Explorationslizenz von 155 Quadratkilometern im Aufsuchungsgebiet Les Cigognes östlich der elsässer 35.000-Einwohner-Stadt Haguenau beantragt zu haben. „Die Erweiterung unserer bisherigen deutschen Aufsuchungsgebiete mit Lizenzen auf französischer Seite markieren den logischen nächsten Schritt“, äußert Dr. Horst Kreuter, Geschäftsführer von Vulcan. „Wir konnten in den vergangenen zwei Jahren aktuelle eigene Erkenntnisse gewinnen, die wir in die Entwicklung französischer Projekte unmittelbar einfließen lassen können.“
Wie das Unternehmen nun publik macht, wurde bereits im ersten Quartal 2021 eine Thermalwasserprobe im Umfang von 10.000 Liter auf französischem Gebiet entnommen. Die Probe soll dabei eine Lithiumsättigung von 214 mg/l und nur sehr geringe Verunreinigungen aufgewiesen haben. „Damit bestätigen die Proben historische Daten, wonach die Zusammensetzung der elsässischen Sole im Wesentlichen mit der Zusammensetzung auf deutscher Seite übereinstimmt. Vulcan ist somit in der Lage, sein Verfahren konsequent auf französische Gebiete im Elsass zu übertragen“, heißt es.
Ähnlich wie auf dem deutschen Markt verfolgt das Unternehmen das Ziel, mit kombinierten Geothermie- und Lithiumprojekten nicht nur das Batteriematerial für die Autoindustrie zu gewinnen, sondern auch regionale Industrien und Kommunen bei der Dekarbonisierung ihrer Wärmeversorgung zu unterstützen. Deshalb sind laut Vulcan Energy Gespräche „mit lokalen Unternehmen und kommunalen EntscheiderInnen im Elsass“ im Gange.
Das Hauptaugenmerk liegt aber freilich auf der Autobranche: „Die Lithiumproduktion ist für die französische Automobilindustrie von strategischer Bedeutung. Der französische Präsident Emmanuel Macron erklärte erst kürzlich, dass die Überarbeitung des Bergbaugesetzes und damit die Erschließung nationaler Lithium-Ressourcen unerlässlich für die eigene Souveränität ist. Diesen politischen Rückenwind wollen wir nutzen“, so Kreuter.
In der Tat ist es erst wenige Wochen her, dass der französische Bergbaukonzern Imerys ein neues, inländisches Projekt angekündigt hatte. Konkret geht es um eine Mine am Standort Beauvoir im französischen Zentralmassiv, wo ab 2028 rund 34.000 Tonnen Lithium jährlich abgebaut werden könnten. Das sogenannte Emili-Projekt würde sich nach dem Aus des „Jadar“-Projekts von Rio Tinto in Serbien als zweitgrößtes EU-Lithium-Fördervorhaben einreihen, und zwar hinter der Oberrheingraben-Förderung von Vulcan, hieß es in einem Bericht Mitte Oktober.
Vulcan pflegt unterdessen bereits gute Verbindungen zum französischen Markt. Zum einen sind Renault und Peugeot-Citroen (mit der Muttergesellschaft Stellantis als Kunde und Aktionär von Vulcan) schon direkte Lithium-Abnehmer des Unternehmens. Zum anderen gehört die französische Bank BNP Paribas über ihren BNPP Energy Transition Fund zu den Investoren von Vulcan.
Im laufenden Jahr hat sich der deutsch-australische Lithium-Förderer schon mehrfach neue Lizenzen für Abschnitte des Oberrheingrabens gesichert. Anfang des Jahres erweiterte die Firma ihre Aufsuchungsfläche auf gut 1.000 Quadratkilometer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Durch eine weitere erworbene Lizenz kamen im Sommer weitere 277 Quadratkilometer hinzu.
investi.com.au (PDF)
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