Startup Aehra plant E-SUV mit 800 Kilometern Reichweite

Mit Aehra kündigt sich eine neue Premium-Elektroautomarke aus Italien an und gewährt einen Ausblick auf ihr erstes Modell. Aehra mit Sitz in Mailand zeigt erste Bilder eines im Luxussegment positionierten noch namenlosen SUV-Modells, das zwischen 550 und 600 kW leisten und eine Reichweite von über 800 Kilometern bieten soll.

Preislich wird der erste Aehra-Stromer im Bereich zwischen 160.000 und 180.000 US-Dollar angesiedelt sein, wie das junge Unternehmen mitteilt. Für Februar 2023 kündigt Aehra zudem die Vorstellung eines zweiten Modells in Form einer Limousine an. Beide Modelle sollen ab 2025 erhältlich sein.

Zur Technik des Fahrzeugs äußert sich Aehra anlässlich der Präsentation des Exterieur-Designs kaum. Das SUV soll etwa 5,10 Meter lang werden, rund zwei Meter breit und 1,64 Meter hoch – bei drei Metern Radstand. Das Gewicht soll unter zwei Tonnen liegen. Während es zur Batterie (abgesehen von dem Reichweiten-Ziel von mehr als 800 Kilometern) und zum Antrieb kaum Angaben macht, steht die Reifendimension schon im Detail fest: Vorne sollen 285/35 R23 und hinten 285/35 R24 montiert sein.

Tatsächlich gibt Aehra nicht einmal an, ob es sich um eine selbst entwickelte Plattform handelt oder eine Elektro-Chassis-Konstruktion eines Zulieferers oder Auftragsfertigers – hier gäbe es diverse Lösungen am Markt. In einem Interview mit der Schweizer „Automobil Revue“ macht Aehra-Gründer und -CEO Hazim Nada zumindest einige tiefergehende Angaben. So soll die Batterie maximal 120 kWh groß sein – womit das Fahrzeug in etwa auf dem Niveau des überarbeiteten Audi Q8 e-tron liegt, der nun auf 114 kWh kommt (und 600 WLTP-Kilometer beim Sportback).

Daher lag der Fokus laut Nada von Anfang an auf der Aerodynamik und Effizienz. „Wir wollten beweisen, dass es aerodynamisch geformte SUV geben kann, die nicht so langweilig aussehen müssen wie die heutigen Karosserien, ohne dass der Innenraum darunter leidet“, so der CEO. „Der wichtigste aerodynamische Punkt im vorderen Teil des Fahrzeuges ist der Winkel zwischen Windschutzscheibe und Motorhaube, den wir fast komplett eliminiert haben, indem wir ein Monobody-SUV entwickelt haben.“

Dieses Layout an der Front war auch ein wichtiges Kriterium bei der Konstruktion: Laut Nada gibt es eine „neue“ Plattform für das Fahrzeug. „Für die elektrische Plattform gibt es bereits heute viele Drittanbieter, die fertige Lösungen anbieten. Aber bei uns ist die Spritzwand deutlich nach vorne verlagert, was mit den meisten Architekturen nicht kompatibel ist“, wird der Unternehmensgründer zitiert. Da er zugleich auf ein „Ökosystem von Herstellern von Teilkomponenten wie elektrischen Achsen oder Batterieherstellern, die auch gleich das gesamte Batteriemanagementsystem anbieten“ verweist, liegt nahe, dass Aehra mit solchen Komponenten die Fahrzeugplattform selbst entworfen hat.

Statt auf derartige Details fokussiert sich Aehra in der aktuellen Mitteilung darauf, das eigenständige Design in den Vordergrund zu stellen – hier setze das „bahnbrechende“ SUV „neue Maßstäbe für das Automobildesign“.

Konkret werden eine radikal niedrige Front sowie außergewöhnlich kurze Überhänge vorne wie hinten angeführt. Das solle das SUV „grundlegend von dem Design aller anderen Fahrzeuge auf dem heutigen Markt“ unterscheiden. Schmale und langgestreckte LED-Scheinwerfer sollen die Front markant gestalten, zusätzliche LED-Lichtstreifen betonen zudem die Außenkanten der unteren Lufteinlässe, do das Unternehmen.

„Jedes einzelne Element des SUV verkörpert die unerschütterliche Entschlossenheit von Aehra, sich modernen Automobilkonventionen des Massenmarktes zu widersetzen und gleichzeitig an den reinen Werten des klassischen italienischen Designs festzuhalten“, gibt sich das Unternehmen in bestem PR-Sprech sehr selbstbewusst.

Das gilt auch für Chefdesigner Filippo Perini. „Mit dem SUV haben wir ein Fahrzeug geschaffen, das weit über die gängigen Standards der Automobilindustrie für ein SUV hinausgeht und neue Maßstäbe in Sachen Stil und Komfort setzt“, so der Cheif Design Officer von Aehra. Im Windkanal war das SUV übrigens nicht, die Aerodynamik wurde nur am Computer simuliert.

Aehra-Gründer und -CEO Hazim Nada gibt zwar an, dass das SUV „ultramoderne EV-Technologie“ und „intelligente Fertigungstechnologien“ nutzen werde. Aber nicht nur zur Technik macht auch Nada keine Angaben, auch der Fertigungsort oder -partner werden nicht genannt.
aehra.com, automobilrevue.ch

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