Tesla: Flexible Preise nun an Superchargern in ganz Europa

Bild: Tesla

Nachdem Tesla im Oktober an einer Reihe ausgewählter Supercharger-Standorte in europäischen Ländern ermäßigte Tarife für nächtliches Laden eingeführt hatte, dehnt der Hersteller die zeitabhängigen Tarife nun auf beinahe alle Supercharger in Europa und auf ein größeres Zeitfenster aus.

Mehrere Medien verweisen auf eine Mitteilung des US-Elektroautobauers, wonach das flexible Preismodell an allen rund 900 Supercharger-Ladestation in Europa mit Ausnahme der Exemplare in Island und Israel eingeführt wird – und zwar „ab Mitte November“, also ab sofort. Außerdem sollen die ermäßigten Tarife, die seit Oktober zunächst an ausgewählten Standorten für nächtliches Laden zwischen 22 und 6 Uhr eingeführt wurden, künftig auf den kompletten „Off-Peak“-Bereich des Tages ausgedehnt werden – also quasi auf den gesamten Tag mit Ausnahme der typischen Stoßzeiten zwischen 16 und 20 Uhr.

Kurzer Rückblick: Erst im September hatte Tesla die Preise an den europäischen Superchargern generell angehoben, in Deutschland lagen sie danach in der recht kleinen Spanne von 69 bis 71 Cent pro Kilowattstunde – statt zuvor 56 bis 58 Cent je kWh. Im Anschluss führte Tesla im Oktober an einigen Standorten in Deutschland und Belgien wie erwähnt das Tag-Nacht-Preismodell ein. In den USA und Norwegen hat Tesla schon seit einiger Zeit mit flexiblen Preisen an seinen Schnellladern erste Erfahrungen gesammelt. Mit im Tagesverlauf unterschiedlich gestaffelten Preisen versucht Tesla offenbar, die Nachfrage etwas zu steuern und womöglich einige Ladevorgänge in die weniger gefragten Nacht-Stunden zu verlegen – besonders an Standorten mit hoher Auslastung, wo es tagsüber teilweise zu Wartezeiten kommt. Auch die Kosten im Strom-Einkauf sind nachts niedriger.

Für Deutschland veröffentlicht Tesla im Zuge der neuesten Ankündigung einen Preisdurchschnitt: Dieser beläuft sich während der Stoßzeiten auf 73 Cent pro Kilowattstunde und für den Rest des Tages auf durchschnittlich 65 Cent pro kWh. Höher als vor September fallen die Preise im Durchschnitt also auch künftig in der „Off-Peak“-Zeit aus. Tesla betont lediglich, dass durch die Ausweitung der dynamischen Tarife auf alle Supercharger „nun auch nicht-Tesla Fahrer beim Laden an für sie freigeschalteten Superchargern Zugang zu den verschiedenen Tariffenstern haben“.

Grundsätzlich koppelt Tesla die Supercharger-Preise an die aktuellen Energiepreise – Schwankungen im Preis können also auch mit der Energiepreisentwicklung einher gehen. „Eine allgemeine Energiepreis-Reduktion wird sich daher auch positiv auf die Ladekosten der Kunden auswirken“, teilt der Hersteller mit.
elektroauto-news.net, teslamag.de

2 Kommentare

zu „Tesla: Flexible Preise nun an Superchargern in ganz Europa“
sig
16.11.2022 um 08:51
warum schaffen das unsere Energieanbieter nicht im "freien Markt"?
Stefan
16.11.2022 um 11:01
Flexible Strompreise haben vor allem für die Leute Vorteile, die einen Stromspeicher besitzen. Kühlschrank und Computer brauchen auch in Zeiten mit hohen Preisen ihren Strom. Und Kochen am Herd werden die meisten auch nicht nach den Strompreisen richten können/wollen. Das Netznutzungsentgelt von 10-15 ct/kWh (was zum Ausbau der Stromnetze benötigt wird) fällt sowieso immer an.

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