Lade-Startup Jucr nimmt mehr als 30 Millionen Euro ein
Das Berliner eMobility-Startup Jucr hat eine Seed-Investitionsrunde über 6,2 Millionen Euro abgeschlossen und nimmt zudem 25 Millionen Euro Fremdkapital auf. Mit dem Kapital will das Unternehmen nicht nur das EMP-Geschäft ausbauen, sondern auch im Hardware-Geschäft durchstarten – und 100.000 selbst entwickelte Ladepunkte aufbauen.
Kurzer Rückblick: Das 2020 gegründete Startup hatte eine Lade-Flatrate für Privat- und Geschäftskunden aufgelegt und so im EMP-Markt einige Anteile erreicht, besonders bei Vielfahrern mit entsprechend hohen Strommengen. Da sich das Flatrate-Modell spätestens nach den enorm steigenden Energiepreisen nicht getragen hat, hatte Jucr im Frühjahr 2022 auf drei Volumentarife umgestellt.
Parallel wurde eine eigene Hardware-Lösung zum Aufladen von Elektroautos entwickelt, die nun auf den Markt kommt. Viele Details nennt das Unternehmen noch nicht, es handelt sich aber um eine reine AC-Lösung. Dafür hat Jucr auch das eigene „JUCR Charge Point Protocol“ entwickelt, welches bidirektionales Laden, Plug&Charge und Over-the-Air-Updates ermöglichen soll. Die „aktuell unzuverlässigen und nicht zukunftsfähigen, bisher weit verbreiteten Ladesäulen“ seien eine große Hürde beim Ausbau der Ladeinfrastruktur, was das eigene Produkt und Ladeprotokoll deutlich besser machen soll – so die selbstbewusste Ankündigung.
„Der endgültige Durchbruch in der Elektromobilität wird nur mit einer besseren Skalierbarkeit der Ladeinfrastruktur möglich sein“, sagt Jucr-Mitgründer und CTO für Hardware, Lukas Puls. „Mit einem starken Fokus auf vertikale Integration baut Jucr die erste vollständig inhouse entwickelte Ladelösung, die sich global erweitern lässt.“ Die Skalierungspläne sind enorm: Bis 2025 will Jucr ein eigenes europaweites Ladenetz mit mindestens 100.000 Ladepunkten aufbauen.
Die Hard- und Software soll nun mit den knapp 33 Millionen Euro (die Pre-See-Finanzierung von rund 1,5 Millionen Euro ist hier ebenfalls eingerechnet) weiterentwickelt werden, um die 100.000 Ladepunkte zu bauen.
„Wir freuen uns, mit Vector Venture Capital einen starken Partner gefunden zu haben, um unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt Richard Birich, Mitgründer und CEO von Jucr. „Auf der Suche nach einem passenden Investor sind wir auf die Zustimmung vieler Venture Capital Fonds gestoßen, haben uns aber vor allem wegen der technischen Expertise für Vector entschieden.“
Quelle: Info per E-Mail
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