E-Auto-Batterien: US-Regierung fördert Recycling- und Second-Life-Projekte
Die US-Regierung stellt Fördermittel in Höhe von insgesamt knapp 74 Millionen Dollar für zehn Projekte bereit, um Technologien und Prozesse für das Recycling sowie die Anschlussnutzung von Elektrofahrzeug-Batterien in stationären Anwendungen voranzutreiben.
Angesichts der rasant wachsenden Nachfrage nach kritischen Batteriematerialien wie Lithium und Graphit – das US-Energieministerium prognostiziert ein Wachstum um 4.000 Prozent – soll „diese jüngste Finanzierungsrunde das Recycling- und Wiederverwendungssegment der heimischen Batterieversorgungskette“ unterstützen, wie es in der Mitteilung des Ministeriums heißt. Das Förderprogramm werde dazu beitragen, „die Batterieproduktion in Amerika zu beschleunigen, Unterbrechungen der Batterieversorgungskette zu mildern und gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen“.
Insgesamt hat die US-Regierung die Batterie-Wertschöpfungskette in sechs Bereiche aufgeteilt: „Raw Materials Extraction“, „Materials Separation & Processing“, „Component Manufacturing“, „Cell & Pack Manufacturing“, „Applications“ und eben „Recycling & Reuse“. Im Rahmen des bereits bekannten Förderprogramms für den Aufbau einer nationalen Batterie-Lieferkette wurden wie berichtet 2,8 Milliarden US-Dollar an 20 Unternehmen vergeben. Diese kamen aber vorrangig aus den Bereichen 2 und 3, also „Materials Separation & Processing“ und „Component Manufacturing“. Das neue Förderprogramm richtet sich ausschließlich an den Bereich „Recycling & Reuse“.
Dieses Mal gehen die Fördergelder nicht nur an Projekte von Unternehmen, sondern auch an Universitäten in Kalifornien, Alabama, Tennessee oder Michigan – die drei letztgenannten Bundesstaaten verfügen bekanntlich über eine starke Automobilindustrie, in deren Umfeld sich nun Batteriewerke ansiedeln. Zu den geförderten Unternehmen gehören etwa American Battery Technology, Cirba Solutions oder Element Energy.
Im Rahmen der geförderten Projekte sollen zum Teil die Grundlagen für einen Second-Life-Speicher im Megawatt-Maßstab mit austauschbaren Batterien gelegt werden. Cirba will ein integriertes Verfahren zur Verarbeitung von ausgedienten EV-Batterien entwickeln. Die Tennessee Technological University will hingegen ausgediente EV-Batterien als Pufferspeicher von mobilen Ladestationen verwenden, um Ladestationen auch in ländlichen Gegenden ohne ausreichenden Netzanschluss zu ermöglichen. Eine genaue Auflistung aller Projekte samt Beschreibung finden Sie im unten verlinkten PDF.
„Das Recycling fortschrittlicher Batterien stellt eine enorme Chance für Amerika dar, die Schaffung einer sicheren und widerstandsfähigen Lieferkette für heimische Batterien zu unterstützen, um unsere saubere Energie- und Transportzukunft zu erreichen“, sagt US-Energieministerin Jennifer M. Granholm. „Die historischen Investitionen des überparteilichen Infrastrukturgesetzes von Präsident Biden ermöglichen eine sektorübergreifende Zusammenarbeit, die Amerikas technologische Durchbrüche vorantreiben und unsere übermäßige Abhängigkeit von anderen Nationen beseitigen wird, um unsere Ziele für saubere Energie zu erreichen.“
energy.gov (Mitteilung), energy.gov (Liste als PDF)
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