BMW baut auch Hochvolt-Batteriemontage in Debrecen
BMW hat angekündigt, neben dem neuen Fahrzeugwerk im ungarischen Debrecen auch Montagelinien für die Hochvoltbatterien zu errichten. Die ersten Bauarbeiten laufen bereits, die Produktion der Batterie-Packs soll dann parallel zu der Fahrzeugproduktion der Neuen Klasse beginnen.
Das Fahrzeugwerk selbst wird wie berichtet seit Juni 2022 gebaut. Bei der Neuen Klasse sind als erste Modelle eine E-Limousine und ein E-SUV von der Größe eines BMW 3er geplant. Auf einer Fläche von mehr als 400 Hektar entsteht im Nordwesten der ungarischen Stadt Debrecen ein Fahrzeug-Vollwerk mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Die Kapazität liegt bei rund 150.000 Einheiten pro Jahr.
Wenn dann im Jahr 2025 die ersten Fahrzeuge vom Band laufen, werden sie mit Batteriepacks ausgestattet sein, die ebenfalls in Debrecen hergestellt wurden. Wie der Münchner Autobauer mitteilt, sollen in der neuen Hochvoltbatteriemontage bis 2025 500 Arbeitsplätze entstehen. In der Mitteilung wird jedoch nur angegeben, dass BMW bis Ende 2025 mehr als zwei Milliarden Euro in den Aufbau und die Inbetriebnahme des gesamten Werks investieren werde. Wie teuer die nun angekündigte Batteriemontage wird, geben die Münchner nicht einzeln an.
Klar ist, dass sich die in Debrecen hergestellten Batteriepacks von den Batterien der aktuellen BMW-Elektroautos (mit den Batterien „der fünften Generation“) unterscheiden werden. Denn für die Batteriegeneration 6 der Neuen Klasse wechselt BMW von prismatischen Batteriezellen bekanntlich auf Rundzellen. Zudem werden die Batterien auf eine Systemspannung von 800 Volt ausgelegt, die aktuellen BMWs arbeiten noch mit 400 Volt. Zudem werden die Batterie-Packs für die Neue Klasse auf Module verzichten und nach dem „Pack-to-Open-Body-Konzept“ gebaut – oder „Cell-to-Pack“, wie es andere Unternehmen nennen.
In der Mitteilung zu der Batteriemontage nennt BMW keine weiteren Details zu den Packs, die in Ungarn gebaut werden sollen. Das hat aber BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber kürzlich getan. Die einbaufertigen Batteriepakete sollen je nach Modell auf einen Energiegehalt zwischen 75 und 150 kWh kommen. Die Rundzellen kommen auf einen Durchmesser von 46 Millimetern und sollen in den Limousinen 95 Millimeter hoch sein, in den E-SUV 120 Millimeter.
Offen ist, von welchem Zellhersteller die Rundzellen stammen sollen, welche die BMW-Mitarbeitenden dann zu Batterie-Packs verarbeiten. BMW hatte im September Verträge mit CATL und Eve Energy bestätigt, im Oktober auch mit Envision AESC. Zumindest CATL liegt im wahrsten Sinne des Wortes nahe: Die Chinesen bauen ebenfalls in Debrecen eine große Batteriefabrik.
„In Debrecen entsteht das modernste Werk der Welt. Hier setzen wir mit unserer iFactory neue Industriestandards in der Fahrzeugproduktion: lean, green, digital. Unsere Investitionen unterstreichen die Konsequenz, mit der wir die E-Mobilität umsetzen“, sagt BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković. Markus Fallböhmer, Leiter Batterieproduktion bei der BMW Group, ergänzt: „Die BMW iFactory steht auch für kurze Wege in der Logistik. Die enge Anbindung der Batteriefertigung an die Fahrzeugproduktion ist Teil unserer Strategie.“
bmwgroup.com
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