evTrailer2: Fokus auf E-Sattelauflieger für schwere Lkw
Die Partner des Forschungsprojekts evTrailer zur Entwicklung eines traktionsfähigen Sattelaufliegers zur kooperativen Antriebsunterstützung von Lkw haben vom Bund die Förderzusage für das Nachfolgeprojekt evTrailer2 erhalten. Nun rücken schwerere Lkw in den Fokus.
Basis des Folgeprojekts ist der im Rahmen von evTrailer entwickelte 3-Achsen-Sattelauflieger mit E-Traktion und Energiespeicher zur Antriebsunterstützung von konventionellen Sattelzugmaschinen mit bis zu zwölf Tonnen. Mit ihm wurde ein Treibhausgas-Minderungspotenzial (THG) von bis zu 20 Prozent erreicht. In dem Nachfolgeprojekt evTrailer2 soll nun der schwere Verteilerverkehr ab zwölf Tonnen aufwärts in den Fokus rücken. Die Forschungsgruppe will das Konzept so weiterentwickeln, dass damit die THG-Minderungsziele der EU von minus 30 Prozent bis 2030 bereits bei Projektende erreicht werden.
Hintergrund ist, dass gemäß den Vorschriften der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments die Fahrzeughersteller die Treibhausgas-Emissionen von neuen Lkw bis 2025 im Durchschnitt um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 senken müssen. Dies aber nur am Rande.
Das Konsortium zur Realisierung von evTrailer2 wird von der CuroCon GmbH angeführt. Weitere Teilnehmer sind das Fraunhofer-Institut LBF, Hüffermann Transportsysteme, Sono Motors und die TU Darmstadt. Assoziierte Partner sind Wilhelm Schwarzmüller und Oswald Elektromotoren. Ihr konkretes Ziel lautet, „an Fortschritten hinsichtlich der Fahrsicherheit schwerer Sattelzüge und einer weiteren CO2-Minderung durch Integration fahrzeugseitiger Solarmodule, ein eigenständiges Rangieren ohne Zugmaschine, beispielsweise im Trailerpark, sowie die Vorbereitung des Energiespeichersystems auf das Laden mit hohen Leistungen an Ladepunkten oder Oberleitungsstrecken zu arbeiten“.
Durch diese Puzzleteile soll „ein neues, bisher unerreichtes Effizienzniveau erreicht werden“, um die oben genannten Einsparungsziele zu erreichen. Angelegt ist das Projekt auf drei Jahre.
Ein kurzer Rückblick auf das erste Projekt untermauert die Dimensionen der Traktionskomponenten für die autarken E-Sattelauflieger. Allein das Energiespeichersystem verfügte bei evTrailer über eine Kapazität von 100 kWh und einen Spannungsbereich von 590 bis 670 Volt. Trotz einer Masse von 475 Kilogramm nur für die Zellen sei es gelungen, die Gesamtmasse des Energiespeichers, einschließlich Kühlsystem, BMS und Gehäuse, auf knapp über 600 Kilogramm zu begrenzen, hieß es seinerzeit.
lbf.fraunhofer.de
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