Faraday Future setzt Carsten Breitfeld als CEO ab
Das kriselnde kalifornische Elektroauto-Startup Faraday Future hat Carsten Breitfeld als CEO des Unternehmens abgesetzt. Seine Nachfolge wurde bereits intern geregelt. Einfach werden die Aufgaben für den neuen CEO laut den jüngsten Veröffentlichungen jedoch nicht.
Breitfeld sei vom Verwaltungsrat „nach einer umfassenden Bewertung der Leistung des Unternehmens seit seinem Börsengang im Juli 2021 als globaler CEO abberufen“ worden, teilt Faraday Future mit. Breitfeld, der im September 2019 zum CEO von Faraday ernannt worden war, wird zudem nahegelegt, gemäß den Corporate-Governance-Richtlinien des Unternehmens „seinen Rücktritt aus dem Board anzubieten“. Entlassen ist er also noch nicht, soll sich aber aus der operativen Verantwortung zurückziehen. Ein Verbleib von Breitfeld ist nicht sicher.
Nachfolger von Breitfeld als globaler CEO wird Faradays bisheriger China-Chef Xuefeng Chen, auch kurz XF genannt. Er soll nun dafür sorgen, dass das Debütmodell FF 91 auf den Markt kommt. Faraday Future hat wie vor einigen Tagen berichtet immer noch nicht das nötige Kapital beschaffen können, um den bereits mehrmals verschobenen Produktionsstart des FF 91 wie zuletzt geplant noch in diesem Jahr zu starten.
Damit dürfte wohl auch die „Leistung des Unternehmens seit seinem Börsengang“ gemeint sein. Denn angekündigt hatte FF die Produktion des Debütmodells auch unter Breitfeld mehrmals, ebenso die Massenfertigung eines zweiten Modells bei einem Auftragsfertiger in Südkorea war zwischenzeitlich geplant. Den wichtigen, aber teuren Schritt, die eigene Produktion in Kalifornien ans Laufen zu bringen, hat FF bisher aber nicht geschafft.
„Ich glaube, dass die Entscheidung, XF in dieser kritischen Phase des Unternehmens zu ernennen, zum richtigen Zeitpunkt getroffen wurde“, sagt der FF-Verwaltungsratsvorsitzende Adam He. „XF ist ein Top-Talent in der globalen Automobilindustrie und verfügt sowohl über eine globale Perspektive als auch über umfangreiche praktische Erfahrungen in der gesamten globalen Automobilbranche. Seine jahrelange Erfahrung bei Ford und Jaguar Land Rover wird eine solide Grundlage für die Leitung des globalen Teams von Faraday Future bilden.“ Die oberste Priorität des Unternehmens bestehe jetzt darin, den FF 91 „mit hoher Qualität und minimalen Kosten an unsere Kunden zu liefern“.
Xuefeng Chen hat bereits für zahlreiche China-Joint-Ventures ausländischer Autobauer gearbeitet, darunter Changan Ford, Changan Mazda, Ford Asia Pacific Design Center und Chery Jaguar Land Rover. Als Chef des letztgenannten Unternehmens verantwortete er bereits die Programmplanung, die Programmumsetzung, die Fertigung und die Produktauslieferung.
Breitfeld selbst kommt in der aktuellen Mitteilung nicht zu Wort. In der Mitteilung zur Finanzierung vor einigen Tagen äußerte er sich noch optimistisch: „Wir haben wichtige Finanzierungsvereinbarungen abgeschlossen und sind optimistisch, dass wir die zusätzlichen Mittel aufbringen können, die wir für den Start des FF 91 benötigen.“‘
ff.com
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