Serienproduktion des Lightyear 0 gestartet

Valmet Automotive hat in seinem Werk im finnischen Uusikaupunki mit der Serienproduktion des Langstrecken-Solarautos Lightyear 0 begonnen. Zunächst wird allerdings nur ein Exemplar pro Woche gefertigt. Im ersten Quartal 2023 soll die Produktion schrittweise hochgefahren werden.

Das erste Vorserien-Exemplar wurde wie berichtet erst Ende September gefertigt. Inwiefern sich dieses Fahrzeug von dem nun produzierten ersten Serienmodell unterscheidet, geht aus der Mitteilung nicht hervor. In der Branche werden Vorserienfahrzeuge in der Regel noch für ausgiebige Produkt-Tests und erste Präsentationen genutzt. Sie werden aber meist noch mit einem deutlich höheren Anteil an Handarbeit gefertigt. Mit einem Fahrzeug pro Woche ist beim Lightyear 0 das Tempo in der Serienproduktion immer noch überschaubar.

Egal ob mit viel Handarbeit oder Robotern: Das erste Serienmodell soll noch in diesem Jahr an einen Kunden ausgeliefert werden. Damit sei Lightyear das erste Automobilunternehmen, „das ein Elektrofahrzeug herstellt, das Strom direkt aus Sonnenlicht erzeugt“. Der Sion von Sono Motor setzt ebenfalls auf die Solar-Integration, hier soll die Serienfertigung (ebenfalls bei Valmet) erst im zweiten Halbjahr 2023 anlaufen.

Das Seriendesign und die finalen Spezifikationen hatte das Unternehmen im Juni vorgestellt – damals wurde auch der Name von Lightyear One in Lightyear 0 geändert. Die WLTP-Reichweite des Lightyear 0 gibt das Unternehmen mit 625 Kilometern an, der Verbrauch liegt bei 10,5 kWh/100km. Rechnet man die laut Lightyear bis zu 70 Kilometer pro Tag mit dem Strom aus den Solarzellen zur reinen Batterie-Reichweite hinzu, liegt die theoretische Reichweite mit 695 Kilometern schon deutlich näher an dem Entwicklungsziel. Das Batteriepaket kommt übrigens auf 60 kWh.

Das sind zwar nicht ganz die angepeilten Eckdaten, die 2019 genannt wurden. Aber immerhin hat es Lightyear nur sechs Jahre nach der Gründung zu einem auslieferungsfähigen Fahrzeug gebracht, das nun – wenn auch anfangs in überschaubaren Stückzahlen – gebaut wird. Und das trotz einem Preis von 250.000 Euro je Fahrzeug.

„Wir haben in den vergangenen Jahren viele Meilensteine erreicht, von großen Finanzierungserfolgen bis hin zu großartigen Partnerschaften. Heute ist jedoch der bedeutendste und wahrscheinlich herausforderndste Meilenstein, den wir bisher erreicht haben“, sagt Lex Hoefsloot, CEO und Mitbegründer von Lightyear. „Der Produktionsstart des Lightyear 0, dem ersten Solarauto, bringt uns unserer Mission einer sauberen Mobilität für alle und überall einen großen Schritt näher. Wir sind vielleicht die Ersten, denen das gelingt, aber ich hoffe sehr, dass wir nicht die Letzten sind.“

Neben dem Produktionsbeginn hat sich Lightyear im Top-Management verstärkt – mit einem früheren Audi-Manager. Der langjährige Audi-Einkaufsvorstand Bernd Martens ist jetzt als Chief Operating Officer bei Lightyear tätig und wird damit künftig das operative Geschäft des Unternehmens leiten. Martens verkündete seinen neuen Job selbst per LinkedIn, das Unternehmen hat die Personalie inzwischen bestätigt.
lightyear.one, valmet-automotive.com (beide Serienproduktion), linkedin.com, automobilwoche.de (beide Martens)

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