VW stellt ID.3-Angebot um – Preise steigen deutlich
Volkswagen hat den Konfigurator des ID.3 aktualisiert – und dabei das Angebot deutlich ausgedünnt und die Preise angehoben. Zudem kündigen die Wolfsburger eine „weiterentwickelte Version“ für das kommende Jahr an – jedoch nur mit kleinen Änderungen.
++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++
In dem aktualisierten Konfigurator sind noch fünf Varianten des ID.3 konfigurierbar: Vier Ausstattungen (Life, Business, Style und Max) nutzen dabei die bekannte 58-kWh-Batterie („Pro“), nur die Ausstattung Tour ist mit der 77 kWh großen „Pro S“-Batterie erhältlich. Aber auch hier wurde das Angebot verkleinert: Denn aktuell ist im Konfigurator nur der Tour als Viersitzer aufgeführt. Der zwischenzeitlich erhältliche Fünfsitzer mit der großen Batterie ist derzeit nicht erhältlich.
Auffällig sind zudem die neuen Preise: Der ID.3 Life ist als günstigstes Modell mit 43.995 Euro gelistet – bisher kostete das Basismodell mit 58-kWh-Batterie rund 38.000 Euro. Zwar scheint die Ausstattung etwas höherwertig zu sein (die 18-Zoll-Stahlfelgen wurden wohl aussortiert, es gibt mindestens 18 Zoll große Alufelgen), doch bei den restlichen Optionen hat VW radikal aussortiert.
So gibt es den ID.3 künftig nur noch in vier Lackierungen: „Mondsteingrau“ als kostenlosen Uni-Lack sowie die Metallic-Lacke „Gletscherweiß“, „Kings Red“ und „Scale Silver“ für 660 bis 810 Euro. Statt einer Vielzahl an Felgen gibt es neben den 18-Zöllern noch 20-Zoll-Alus für 1.145 Euro. Unterschiedliche Farbkombinationen im Innenraum sind im Konfigurator derzeit nicht auswählbar. Und die Sonderausstattungen beschränken sich auf Textilfußmatten, die Vorrichtung für den Fahrradträger, die Wärmepumpe und das Ladekabel für die Haushaltssteckdose.
Lieferung erst im vierten Quartal 2023
Aber: Ob die Kunden das Fahrzeug genau so ausgeliefert bekommen, wie sie es nun konfigurieren, ist eher unwahrscheinlich. „Aufgrund der aktuellen Versorgungssituation mit Halbleitern und dem bereits bestehenden Auftragsbestand gehen wir davon aus, dass wir die ID.3 Pro Performance Modelle Life, Business, Style, Max und das ID.3 Pro S Modell Tour nicht vor dem vierten Quartal 2023 ausliefern können“, heißt es in einem Hinweis im Konfigurator. Die aufgelisteten Modelle sind alle derzeit erhältlichen ID.3-Varianten.
„Gemäß unserer aktuellen Planungen werden wir zu diesem Zeitpunkt bereits den ID.3 in seiner weiterentwickelten Version produzieren. Daraus folgt, dass wir zum Zeitpunkt Ihrer Auslieferung nicht mehr das am Tag Ihrer Bestellung im Konfigurator bzw. Vertrag abgebildete Fahrzeug sondern das bereits weiterentwickelte Modell des ID.3 liefern können“, so VW weiter.
Als konkrete Änderungen wird das Bezugsmaterial der Lenkräder („hochwertige Ledernachbildung“ anstelle von Leder) genannt. Zudem sollen die „WLTP Verbrauchs- und Reichweitenangaben Ihres Fahrzeugs […] aufgrund der weiter oben beschriebenen Weiterentwicklung des Designs von den aktuell angegebenen Werten um bis zu 2% abweichen“. Zwei Prozent sprechen eher für eine Änderung an der Aerodynamik aufgrund geänderter Karosserieteile als etwa für eine neue Batterie mit nennenswert höherem Energiegehalt.
Dass in dem Hinweis allerdings nur von dem Bezugsmaterial des Lenkrads die Rede ist, deutet darauf hin, dass eine angekündigte Änderung vorerst doch nicht kommt: die Rückkehr zu Bedientasten am Lenkrad anstelle der Touchflächen. Diese Änderung hatte der neue VW-Markenchef Thomas Schäfer in den vergangenen Wochen bereits angedeutet. Allerdings lässt sich die Produktion offenbar nicht so schnell umstellen wie erhofft. Auch die vielfach kritisierten, unbeleuchteten Touch-Slider unter dem Infotainment-Display sollen nach Informationen von electrive.net vorerst nicht angepasst werden. Eine beleuchtete und damit bei Dunkelheit deutlich besser bedienbare Version soll wohl eher 2024 kommen.
Ein überarbeiteter ID.3 dürfte laut einem Medienbericht nicht die einzige Änderung im ID.-Angebot der Wolfsburger bleiben. Wie die „Automobilwoche“ erfahren haben will, soll das ID.3-Update im Februar oder März 2023 vorgestellt werden – und ein Jahr später ein vergleichbares Update beim ID.4. Laut dem Bericht sollen die Updates (teilweise ist auch von einem vorgezogenen Facelift die Rede) „einen spür- und sichtbaren Sprung bei Qualitätsanmutung, Materialien und Systemstabilität“ bieten. So wird zumindest VW-Markenchef Thomas Schäfer zitiert.
Bereits bekannt ist, dass Schäfer bis 2026 zehn neue Elektromodelle plant. Neben dem „Elektro-Passat“ namens ID.Aero oder ID.7, der wohl im April 2023 Weltpremiere feiern wird, gilt auch der ID.3 X als Kompakt-SUV auf Basis des ID.3 mit eigenständigem Design als gesetzt. Hinzu kommen ab 2025 der ID.2 und dessen Ableger ID.2 X. Da das einst angepeilte preisliche Einstiegsniveau von 20.000 Euro beim ID.2 angesichts steigender Kosten nicht mehr zu halten ist (die neue Zielmarke liegt jetzt zumindest bei unter 25.000 Euro), plant Schäfer noch einen kleineren Stromer, der ID.1 heißen dürfte. Entwickeln soll den aber nicht VW: Der Auftrag ging nach Informationen der „Automobilwoche“ jetzt an Skoda – wo Schäfer vor seinem Wechsel nach Wolfsburg Chef war.
Update 02.12.2022: Einen Tag, nachdem Volkswagen im Online-Konfigurator das Angebot des ID.3 ausgedünnt hat, haben die Wolfsburger die Premiere eines „neuen ID.3“ für das Frühjahr 2023 bestätigt. Im Laufe des kommenden Jahres soll das MEB-Modell dann nicht nur in Zwickau und Dresden, sondern auch im niedersächsischen Stammwerk gebaut werden.
volkswagen.de (ID.3-Konfigurator), automobilwoche.de, volkswagen-newsroom.com (Update)
36 Kommentare