Envision AESC baut weitere US-Batteriefabrik in South Carolina
Der Batteriezellenhersteller Envision AESC hat offiziell den Bau einer weiteren Fabrik in den USA angekündigt. 810 Millionen US-Dollar fließen in den Bau des neuen Werks mit einer angestrebten Jahreskapazität von 30 GWh in Florence im US-Bundesstaat South Carolina. Der Bau hatte sich jedoch angekündigt.
Envision AESC wird aus der neuen Fabrik wie berichtet das BMW-Werk Spartanburg mit Rundzellen beliefern, wo BMW bis 2030 mindestens sechs vollelektrische BMW X-Modelle fertigen will. Envision AESC ist neben den chinesischen Herstellern CATL und Eve Energy einer der drei Batterie-Partner für BMWs Neue Klasse.
Durch die Partnerschaften will BMW die Batteriezellen dort einkaufen, wo auch die Produktion stattfindet („local for local“), Für Europa bedeutet das zum Beispiel, dass BMW für das Werk Debrecen (wo die Produktion der Neuen Klasse 2025 anlaufen soll), aus dem CATL-Werk bezieht, das ebenfalls in der ungarischen Stadt entsteht. Und in den USA laufen die Fäden in South Carolina zusammen, wo BMW das Fahrzeugwerk Spartanburg (vorrangig für SUV-Modelle) betreibt.
Allerdings wird in South Carolina ein längerer Transportweg der Batteriezellen nötig sein als in Debrecen: Der Envision-Standort in Florence liegt eher im Osten des Bundesstaats, etwa 130 Kilometer östlich der Stadt Columbia. Das BMW-Werk in Spartanburg liegt allerdings im Nordwesten von South Carolina, etwa 270 Kilometer Fahrstrecke von Florence entfernt.
Die von BMW geforderten Rundzellen werden einen einheitlichen Durchmesser von 46 Millimeter und zwei verschiedenen Höhen haben (Format: 46XX). Im November gab es einen Medienbericht, wonach die BMW-Rundzellen in SUV-Modellen 120 Millimeter und in Limousinen 95 Millimeter hoch sein werden. Das ist nicht nur mehr als die großen Rundzellen von Tesla (80 Millimeter), sondern auch mehr als erwartet – zuvor wurde eher von 40 oder 60 Millimetern ausgegangen. Von BMW bestätigt sind diese Werte aber nicht.
Der Batteriezellenhersteller wird seine Produktionskapazitäten in den USA mit dem neuen Werk, das eine bestehende Batteriefertigung in Tennessee (nahe des dortigen Nissan-Werks) und eine im Bau befindliche Fabrik in Kentucky (unter anderem für das Mercedes-Werk in Tuscaloosa) ergänzt, auf mehr als 70 GWh erhöhen.
Envision AESC hat seinen Hauptsitz in Japan und wurde 2007 als Joint Venture von drei japanischen Firmen gegründet. Da der Fokus der „Automotive Energy Supply Company“ (AESC) von Anfang an auf Elektrofahrzeugen lag, war Nissan mit 51 Prozent größter Anteilseigner. Im Jahr 2018 hat allerdings das chinesische Unternehmen Envision die Mehrheit an AESC übernommen.
Seit dieser Übernahme verfügt Envision AESC bereits über eine Zellfabrik in den USA: Unweit des Nissan-Fahrzeugwerks in Smyrna (Tennessee) fertigt Envision AESC Batteriezellen für den japanischen Hersteller.
automotiveworld.com
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