Mercedes bringt Performance-PHEV der S-Klasse
Mercedes-AMG bringt nach dem Plug-in-Hybrid-Ableger der C-Klasse die Technik nun auch in der S-Klasse zum Einsatz. Das entsprechende Modell heißt Mercedes-AMG S 63 E Performance und bietet eine Systemleistung von 590 kW.
Das sind noch einmal 90 kW mehr sind als im C 63 S E Performance – was auch kaum verwundert, denn in der S-Klasse wird der Elektroantrieb nicht mit dem zwei Liter großen AMG-Vierzylinder kombiniert, sondern einem 4,0 Liter großen V8.
Der E-Motor leistet 140 kW und ist wie gemäß dem im März 2021 vorgestellten Hybrid-Layout von AMG an der Hinterachse verbaut (P3-Anordnung genannt). Dort ist der E-Motor mit einem elektrisch geschalteten Zweigang-Getriebe sowie dem elektronisch gesteuerten Hinterachs-Sperrdifferenzial in einer kompakten Electric Drive Unit (EDU) integriert. Somit umgeht die EDU das Neun-Gang-Getriebe des Verbrenners, wo bei Plug-in-Hybriden üblicherweise die E-Motoren platziert sind. Davon verspricht sich AMG, dass sich das „Drehmoment beider Antriebe voll ausnutzen“ lasse. Zudem soll das P3-Layout eine Reihe von Vorteilen bieten, die AMG in der Mitteilung auflistet.
Beim E-Motor selbst handelt es sich um eine permanenterregte Synchronmaschine, aber auch hier mit einem besonderen Aufbau. Der Rotor mit den Permanentmagneten ist hohl und kann somit um die Ausgangswelle zum linken Hinterrad herum verbaut werden. Die Steuerung der E-Maschine übernimmt eine ebenfalls an der EDU befindliche Leistungselektronik, die Gaspedal-Befehle direkt in eine passende Bestromung der PSM umsetzt.
Während in der AMG-C-Klasse die Akku-Variante namens HPB80 mit einem sehr überschaubaren Energiegehalt von 6,1 kWh verbaut wurde, kommt im S 63 E Performance die HPB130-Version zum Einsatz. Diese bietet mit 13,1 kWh mehr als doppelt so viel Energie und soll für immerhin 33 Kilometer rein elektrische Reichweite sorgen. Geladen wird übrigens mit maximal 3,7 kW.
Der Fokus des PHEV-Antriebsstrangs liegt jedoch ohnehin weniger auf der E-Reichweite als auf der Performance – daher sei auch die Batterie „auf schnelle Leistungsabgabe und -aufnahme ausgelegt und nicht auf eine möglichst hohe Reichweite“. Auch wenn die Batterie selbst für Plug-in-Hybride nicht sonderlich groß erscheint, handelt es sich um eine aufwändige Spezial-Entwicklung: Damit die Batterie auch bei starker Beanspruchung – mit maximaler Leistungsabgabe beim Beschleunigen und häufiger Leistungsaufnahme beim Rekuperieren in den Bremszonen – ihr Leistungsniveau hält, wird jede der 560 Zellen direkt gekühlt. Für diese Direktkühlung mussten nicht nur millimeter-dünne Kühlmodule entwickelt werden, sondern auch eine elektrische Hochleistungspumpe.
Mit 590 kW Systemleistung und 1.430 Nm Systemdrehmoment setzt die Limousine laut der Mercedes-Mitteilung „neue Maßstäbe im Segment“. Die Beschleunigung liegt bei 3,3 Sekunden auf 100 km/h und die optionale Höchstgeschwindigkeit bei 290 km/h. Ein besonderes Fahrwerk mit AMG-spezifischer Wankstabilisierung und Hinterachslenkung sollen „eine große Spreizung zwischen Fahrdynamik und Komfort“ sicherstellen, so AMG. Preise sind noch nicht bekannt.
mercedes-benz.com
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