Allianz zur Skalierung von Anlagen für Trockenelektroden

Siemens, LiCAP Technologies und BW Papersystems kooperieren auf dem Feld von Trockenelektroden-Fertigungssystemen. Das Trio hat jetzt eine strategische Partnerschaft für die Herstellung und Vermarktung solcher Anlagen für die Batteriezellenindustrie geschlossen.

Mit ihrer Zusammenarbeit wollen die drei Unternehmen die künftige Wettbewerbsfähigkeit nordamerikanischer und europäischer Gigafabriken verbessern. Kern des Vorhabens ist die Industrialisierung von LiCAPs „Activated Dry Electrode“-Technologie. Siemens soll eine wesentliche Rolle bei der Skalierung der Produktion für beide Unternehmen spielen. BW Papersystems, ein Geschäftsbereich des US-Anlagenbauers Barry-Wehmiller, soll das Projekt durch die Übertragung seiner Erfahrungen aus der Pappen-, Papier-, Folien- und Verpackungsindustrie auf die Trockenelektroden-Branche unterstützen.

„Die steigende Nachfrage nach Batterien geht mit einem enormen Nachfrageschub nach Anlagen zur Herstellung von Batteriezellen einher“, konstatiert LiCAP in einer begleitenden Mitteilung. „Heute sind die meisten etablierten Hersteller von Batteriezellen in Asien ansässig und bereits zu mehr als 95 Prozent ausgelastet“, skizziert der Entwickler die Lage: Dadurch könnte Aufträgen von etablierten Kunden Vorrang vor jenen von neuen Marktteilnehmern aus Europa und den Vereinigten Staaten eingeräumt werden. „Infolgedessen werden nordamerikanische und europäische Hersteller von Batteriezellen und Elektrofahrzeug-Hersteller wahrscheinlich mit einem Engpass bei der Versorgung konfrontiert sein, der ihren geplanten Produktionsstart gefährden wird“, so das in Kalifornien ansässige Unternehmen.

LiCAPs Trockenelektroden-Ansatz eignet sich nach Unternehmensangaben für Festkörperbatterien, Lithium-Ionen-Batterien, Lithium-Ionen-Kondensatoren und Ultrakondensatoren eignen. Er soll gegenüber Nassmethoden mit weniger Aufwand und geringeren Kosten punkten. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Sacramento und betreibt bereits eigenen Worten zufolge „die weltweit schnellste kommerzielle Trockenelektroden-Fertigungslinie für Ultrakondensatoren sowie eine Pilot-Trockenelektrodenlinie für Lithium-Ionen-Batterien“.

Laut Martin Zea, Vice President of Operations bei LiCAP, ist es für sein Unternehmen wichtig, dass BW Papersystems und Siemens bereits über die Expertise und das Know-how in Bereichen verfügen, die für die erfolgreiche Kommerzialisierung der „Activated Dry Electrode“-Technologie entscheidend sind. „Deshalb haben wir uns mit ihnen zusammengetan und sind überzeugt, dass sie in der Lage sind, die Produktionsanlagen für unseren Elektrodenherstellungsprozess viel schneller zu bauen als jedes andere Unternehmen.“

Aktuell arbeiten weltweit eine Reihe von Unternehmen und Forschungseinrichtungen an Trockenbeschichtungsverfahren für Elektroden. Diese bestehen als zentraler Bestandteil der Batterie in der Regel aus einer Metallfolie, die mit einer dünnen Beschichtung überzogen ist. Die Beschichtung enthält dabei die aktiven Komponenten, die für die Energiespeicherung verantwortlich sind. Üblicherweise erfolgt der Beschichtungsprozess nass-chemisch mit sogenannten Slurry-Ansätzen: Aus Aktivmaterial, Leitrußen und Bindern wird zusammen mit einem Lösungsmittel eine Art Paste hergestellt, mit der zunächst eine nasse Schicht auf der Metallfolie erzeugt wird. Damit das Lösungsmittel anschließend wieder verdampfen kann, werden riesige Anlagen mit sehr langen Trocknungsstrecken benötigt. Diese Schritte würde die Trockenbeschichtung überflüssig machen.
globenewswire.com

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