GAC baut eigene EV-Batteriefabrik
Der chinesische Autokonzern GAC hat mit dem Bau einer Produktionsstätte für Elektroauto-Batterien in Guangzhou begonnen. Mit einer Gesamtinvestition von 10,9 Milliarden Yuan (1,5 Milliarden Euro) soll die neue Fabrik im März 2024 mit einer jährlichen Produktionskapazität von 6 GWh in Betrieb gehen.
Bis Ende 2025 ist eine Erweiterung auf 36 GWh pro Jahr geplant – genug für 600.000 E-Autos, vor allem der eigenen Marke GAC Aion. Wenn die Fabrik 2025 voll läuft, soll die Jahresproduktion einen Gegenwert von 21 Milliarden Yuan, also rund 2,7 Milliarden Euro haben. Auch die Forschung und Entwicklung wird dort angesiedelt, zudem soll es an dem Standort Vertriebs- und Servicekapazitäten geben.
Nähere Details zu den Batteriezellen, die dort gefertigt werden sollen, sind nicht bekannt. Auch die Lieferkette ist noch nicht bestätigt, Lieferverträge mit Rohstoffkonzernen für Batteriematerialien werden in den Berichten nicht erwähnt. Bekannt ist nur, dass GAC Aion im August eine Batterie-Partnerschaft mit Ganfeng geschlossen hatte – unter anderem für die Versorgung mit Batteriematerialien. Zudem hatte GAC Aion im Juli eine neue LFP-Technologie vorgestellt.
Im August hatte GAC die Gründung einer Tochtergesellschaft für die Industrialisierung des eigenen Batteriegeschäfts angekündigt, damals noch unter dem Namen Lvqingg. Inzwischen heißt der Batterieableger von GAC Yinpai Battery.
Mit der Gesellschaft und der eigenen Batterieproduktion will sich GAC unabhängiger von den stark gestiegenen Batteriekosten manchen. Laut dem Portal „CN EV Post“ soll der GAC-Vorsitzende Zeng Qinghong im Sommer bei einer veranstaltung gesagt haben, dass 40 bis 60 Prozent der Kosten eines New Energy Vehicles auf die Batterie entfallen würden. „Eigentlich arbeite ich jetzt für CATL“, wird Zeng zitiert.
Offen ist aber, ob die Wette auf eine eigene Batterieproduktion aufgeht. Zum einen ist das Skalieren nicht einfach, was Verzögerungen und Mehrkosten zur Folge haben kann. Aber auch ein CATL-Manager dämpfte bei der Veranstaltung die Hoffnungen, mit einer eigenen Produktion die Preise signifikant zu senken. CATL verliere zwar kein Geld, sie aber trotz der hohen preise nur am „Rande eines leichten Gewinns“ – weil das Geld zum größten Teil an die vorgelagerten Rohstofflieferanten fließe.
cnevpost.com, gasgoo.com
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