Plug Power erwirbt 75 Nikola Tre FCEV zum Einsatz in der Wasserstoff-Logistik

Der US-amerikanische Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power kündigt an, binnen drei Jahren 75 Exemplare des H2-Trucks Nikola Tre FCEV kaufen und mit diesen Wasserstoff-Lkw Kunden in Nordamerika mit grünem Wasserstoff beliefern zu wollen. Die ersten Fahrzeuge sollen bereits 2023 übergeben werden.

Die bestellten H2-Lkw will Plug Power mit seinen Flüssigwasserstoff-Tankwagen kombinieren. Diesen bezeichnet die US-Firma als besonders großen und leichten Anhänger mit „noch nie dagewesener Nutzlast für die Straße“. Der Erwerb der Wasserstoff-Flottenfahrzeuge ist dabei nur eine von mehreren Vereinbarungen, die Plug Power mit Hersteller Nikola eingegangen ist. So umfasst die strategische Partnerschaft auch die Lieferung von Flüssigwasserstoff-Technik und Wasserstoff durch Plug Power an Nikolas Präsenz im US-Bundesstaat Arizona.

Konkret wird Plug Power seine Belieferung mit grünem Wasserstoff an Nikola am 1. Januar 2023 starten. Das Volumen soll bis Ende 2026 auf 125 Tonnen pro Tag ansteigen, wobei „80 % des Volumens im Rahmen eines Take-or-pay-Vertrags geliefert werden“, wie es in begleitenden Mitteilungen heißt. Ergänzend installiert Plug Power bei Nikola in Arizona ein Wasserstoff-Verflüssigungssystem mit einer Kapazität von 30 Tonnen pro Tag, die bei Bedarf später auf 150 Tonnen pro Tag erweitert werden kann.

Nikola hat seinerseits kürzlich angekündigt, voraussichtlich im ersten Quartal 2023 die Phase-2-Erweiterung des Werks in Coolidge in Arizona abzuschließen. Dann würde das Unternehmen über eine Produktionskapazität von 20.000 Fahrzeugen pro Jahr verfügen, wobei der Hersteller das Werk mit den aktuellen Zahlen nicht annähernd auslasten kann. Bekanntlich hat der amerikanische Hersteller sein Ziel, in diesem Jahr mindestens 300 E-Lkw zu fertigen, nicht erreicht.

An großen Plänen mangelt es aber weiterhin nicht. Nikola strebt der aktuellen Mitteilung zufolge an, Kunden bis 2026 den Zugang zu einer Wasserstoffversorgung im Umfang von bis zu 300 Tonnen pro Tag und bis zu 60 Wasserstoff-Tankstellen zu gewährleisten. Hintergrund sind kürzlich veröffentlichte Pläne des Unternehmens, eine groß angelegte Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen, um Lkw-Kunden von Nikola und Dritte zu unterstützen. Auch Nikolas Präsenz in Arizona soll als Hub in dieses H2-Versorgungsnetz integriert werden. Das dafür erworbene Gelände in Buckeye, Arizona, durchlaufe vor diesem Hintergrund aktuell ein Genehmigungs- und Umwidmungsverfahren, heißt es.

Plug Power selbst will sich als einer der Marktführer in der Wasserstoffwirtschaft profilieren – allen voran mit der Bereitstellung von Elektrolyseuren, ergänzender Wasserstoff-Technik und der Lieferung von grünem Wasserstoff. In Nordamerika strebt das Unternehmen die Erzeugung von 500 Tonnen Wasserstoff pro Tag bis 2025 und weltweit vo 1.000 Tonnen pro Tag bis 2028 an.

In Europa ist Plug Power vor allem als Joint-Venture-Partner von Renault bekannt. Vergangenes Jahr hatte das Duo ein Gemeinschaftsunternehmen namens Hyvia gegründet. Das Europa-Geschäft wird von Plug Powers neuer Europa-Zentrale im Duisburger Hafen aus geleitet. Auch in Asien sind die US-Amerikaner über eine Kooperation mit der südkoreanischen SK Group aktiv, aus der erst vor Kurzem ein Joint Venture hervorging.
nikolamotor.com, ir.plugpower.com

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